Wer das Potenzial guten Contents ausnutzen will, braucht eine Strategie für diese Marketing-Form. Unternehmen und Marken müssen Ziele definieren. Zielgruppen bzw. Bedürfnisgruppen erkennen. Und potenziell relevante Inhalte sammeln. Steht diese strategische Basis, beginnt der Content-Marketing-Prozess. Einen guten Leitfaden bieten die 5 „P“:

  • Planen
  • Produzieren
  • Publizieren
  • Promoten
  • Prüfen

Der Kampf um Aufmerksamkeit

Was aber, wenn Ihr Content auf Facebook nicht die gewünschte Reichweite erreicht? Auch nicht trotz ausgeklügelter strategischer Planung? Die Sichtbarkeit im Newsfeed der Nutzer ist hart umkämpft. Neben Posts von Freunden und Werbeanzeigen tummeln sich dort andere Facebook-Pages und Mitbewerber. Sie alle buhlen um die Aufmerksamkeit der User. Trotz der inflationären Diskussion über die richtige Content-Marketing-Strategie ist auch hier Relevanz die wichtigste Währung. Um die Nutzer mit dem richtigen – also relevanten – Content zu erreichen, gibt es auf Facebook 2 Faktoren, anhand derer Sie optimieren können: die Art des Posts und die Zeit des Posts.

Die Art des Post

Eine Statusmeldung auf Facebook kann nur Text enthalten (reiner Status-Post). Oder ein Bild, einen Link auf externe Seiten oder ein Video. Facebook-Content ist also nicht gleich Facebook-Content. Ihr Unternehmen muss sich daher fragen, welche Art von Posts seine Nutzer zur Interaktion bringen. Denn Interaktion ist das Schlüsselkriterium für Reichweite im Netzwerk.

Eine Langzeitstudie des Amerikaners Dan Zarella untersuchte über 3 Jahre die Auswirkungen verschiedener Content-Typen auf Facebook. 11,4 Millionen Posts von über 24.000 Facebook-Pages wurden geprüft. Ein Ergebnis: Bild-Posts erhalten die meisten Likes. Reine Text-Posts verzeichnen den größten Rückgang an Likes. Seit Ende 2013 lassen die Daten außerdem eine erhebliche Steigerung bei Video-Posts erkennen.

Eine Studie von Socialbakers hingegen zeigt: Die Effektivität von Bild-Posts ist am geringsten. Dennoch sind sie der am meisten benutzte Post-Typ. Die Erhebung beweist auch: Video-Posts haben die größte Chance, die User zu erreichen.

Im Wettbewerb mit YouTube

Facebook entwickelt sich immer stärker zu einem bedeutenden YouTube-Wettbewerber. 3 Milliarden Videos täglich werden auf Facebook abgespielt. In den USA schauen bereits mehr Menschen Videos auf Facebook als auf YouTube.

Warum? Facebook straft YouTube-Inhalte ab – mit geringen Ausspielungen und Funktionalitäten. Facebook-native Videos hingegen nutzen die AutoPlay-Funktion. Einzelne Clips erhalten zudem exponierte Platzierungen auf der Facebook-Page und können in Playlists zusammengefasst werden.

In Ihrer Content-Marketing-Strategie sollte Bewegtbild daher eine wichtige Rolle spielen – abgestimmt auf die einzelnen Kanäle. Denn nicht nur Facebook setzt auf Video-Content: Twitter kaufte die Video-Streaming-App Periscope. Instagram besitzt mit Hyperlapse eine App für Zeitraffer-Videos und bietet in den USA bereits seit Ende 2014 Video-Werbung an.

Die Zeit des Post

Ende 2014 hat Fanpagekarma eine großangelegte Analyse von 1.000 deutschen Facebook-Seiten durchgeführt. Der Fokus lag auf der Frage: Wann sind Nutzer aus Deutschland auf Facebook online?

Die 5 wichtigsten Ergebnisse:

1. Abendstund hat Gold im Mund

Zwischen 20 und 22 Uhr sind durchschnittlich 37 % der Fans auf Facebook aktiv. Je später der Abend, desto mehr Fans verabschieden sich aus dem sozialen Netzwerk. Um 1 Uhr nachts sind durchschnittlich nur noch 5 % der Fans im Netz.

2. Deutschland steht um 7 Uhr auUnter der Woche erreichen Fanpages um diese Uhrzeit ca. 21 % ihrer Fans. Am Wochenende verschiebt sich das Zeitfenster um ca. 2 Stunden nach hinten.

3. Vormittags sind weniger Fans online als nachmittags

4. Irgendjemand ist immer online

Zu jeder Uhrzeit sind mindestens 4 % der Fans online.

5. Kein Sweet Spot

Es gibt keine Uhrzeit, zu dem Fans erheblich aktiver sind als zu anderen Zeiten.Der US-amerikanische Online-Experte und erfolgreiche Unternehmens-Gründer Neil Patel hingegen identifiziert eine optimale Zeit für Posts auf verschiedenen Social-Media-Kanälen. Für Facebook stellt er folgende Regeln auf:

  • Donnerstags und freitags sind die besten Wochentage zum Posten
  • Posts um 13 Uhr erhalten die meisten „Shares“
  • Posts um 15 Uhr erzielen die meisten Klicks

Fazit

Unterschiedliche Studien haben die Effektivität von Post-Typ und Post-Zeit untersucht. Ihre Empfehlungen variieren erheblich – abhängig von Branche und Zielgruppe. Die oben genannten Erkenntnisse bieten Ihnen jedoch gute Anhaltspunkte für einen optimalen Zeitpunkt und Post-Typ, auf die Sie Ihren Redaktionsplan anpassen können.

Tipp: Probieren Sie verschiedene Kombinationen von Post-Typ und Post-Zeit aus.  Den Erfolg Ihrer eigenen Posts überprüfen Sie beispielsweise über die Analyse-Funktionen der Facebook Insights. Die kontinuierliche Kontrolle fließt dann in Ihren Content-Marketing-Prozess ein und hilft Ihnen dabei, mehr Reichweite zu erzielen.

Dieser Analyse-Prozess gilt natürlich nicht nur für Facebook, sondern lässt sich auch auf andere Kanäle übertragen. Sie werden es an Ihren Kennzahlen sehen: Analyse und Optimierung lohnen sich!

 

Quellen:

danzarrella.com "[New Data] The Performance of Facebook Post Types Over 3.5 Years", Dan Zarrella vom 12.8.2014

fanpagekarma.com "[Infografik] Wann Fans online sind", Stephan Eyl

socialbakers.com "Native Facebook Videos Get More Reach Than Any Other Type of Post", Phillip Ross vom 12.2.2015

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