Beim Crowdsourcing lagert ein Unternehmen eine bestimmte Aufgabe an Internetnutzer aus. Je nachdem, was konkret der Nutzer-Schwarm dabei leisten soll, unterscheiden wir seinen Einsatz in Crowd Wisdom, Crowd Creation, Crowd Funding und Crowd Voting.

Crowd Wisdom ist die Weisheit der Vielen. So trifft die Masse in überraschend vielen Fällen richtige Entscheidungen – im Gegensatz zum einzelnen Experten. Diese kollektive Intelligenz kann eingesetzt werden, um Probleme zu lösen, aber auch zukünftige Entwicklungen einzuschätzen. Die Crowd Creation nutzt das schöpferische Potenzial der breiten Masse. Logoentwicklung, Verpackungsgestaltung oder ein neuer Claim – der Auslagerung von kreativen Gestaltungsaufgaben sind kaum Grenzen gesetzt. Über das Crowd Funding finanziert eine Gruppe solche Projekte, die mangels Renditeaussicht und hinterlegbarer Sicherheiten etwa bei Banken keine Chance auf Unterstützung hätten. Über das Crowd Voting helfen beteiligte Nutzer, Entscheidungen zu treffen. Ihre Meinung wird also genutzt, um Projekte zu organisieren, Optionen zu bewerten, Ideen zu filtern oder eine finale Wahl zu treffen.

Crowd Funding so erfolgreich wie noch nie

Crowd Funding ist ein Trendthema. Im ersten Halbjahr 2013 wurden bereits über 2 Millionen Euro auf deutschen Crowd-Funding-Plattformen gesammelt – mit steigender Tendenz. Gleichzeitig werden die Plattformen immer facettenreicher. Von sozialen Projekten auf betterplace.org über Bands, die auf sellaband.de das neue Album finanzieren, bis hin zu startnext.de, wo jede Art von Projekt eingestellt werden kann: Über Crowd Funding werden tolle Ideen umgesetzt. Auch die Finanzierung des neuen Stromberg-Films mit 1 Million Euro war so in nur einer Woche komplett.

Die Vorteile liegen auf der Hand

Aus dem Crowdsourcing gewinnt das Unternehmen wichtige Erkenntnisse über die Bedürfnisse der Konsumenten. Die Kunden wiederum setzen sich besonders mit Produkten und Marken auseinander, wenn sie direkt angesprochen und einbezogen werden. Crowdsourcing kann also ein wirksames Kundenbindungsinstrument sein und Konsumenten zu Markenbotschaftern machen. Für Mc Donald´s gehört Crowdsourcing längst zur Marketingstrategie, wie die Kampagne „Mein Burger“ zeigt. Damit kreiert der Nutzer den für ihn perfekten Burger, alle Kreationen werden zum (Crowd) Voting gestellt, die Gewinner-Burger wie vorgeschlagen produziert und in den Restaurants vertrieben. Das Unternehmen spart Kosten bei der Entwicklung, der Kunde bekommt, was er wünscht – alle Seiten profitieren.

Crowdslapping – wer den Zorn der Nutzer auf sich zieht

Crowd Creation kann für das Unternehmen auch nach hinten losgehen. Denn was, wenn die Masse plötzlich anscheinend einen Lufterfrischer mit Hackfleisch-Duft oder Schokolade mit Döner-Geschmack will? Gut möglich, dass ein Fall von Crowdslapping vorliegt. Beim Crowdslapping wenden sich die Nutzer verbal oder mit skurrilen Beiträgen gegen das Unternehmen. Dafür kann es verschiedene Gründe geben:

1. Hijacking

Eine Aktion wird aus böswilligen Motiven gekapert, um Aufmerksamkeit zu erregen.

2. Empörung der Teilnehmer

Das Auftreten des Unternehmens wird von Teilnehmern eines Crowd-Projektes als unangemessen wahrgenommen und mit zunehmend negativen Äußerungen und feindseligem Verhalten sanktioniert, es kann zu einem massiven Imageschaden kommen.

3. Netzwerke

Untereinander vernetzte Teilnehmer pushen sich gegenseitig bei der Abstimmung nach oben. Auf diese Art können auch Ideen auf Platz 1 gewählt werden, die bei weitem nicht zu den besten gehören.

Die richtige Strategie ist das A und O

Onlinebasierte Ideenwettbewerbe müssen versuchen, sämtliche Unvorhersehbarkeiten schon im Vorfeld zu berücksichtigen. Es braucht zielgruppengerechte Anreize, um Nutzer ins Projekt zu ziehen. Unterhaltung und Spaß in die Aufgaben zu integrieren ist genauso wichtig wie die angemessene Belohnung von Contest-Gewinnern. Und schließlich: Die Internetgemeinde kann wertvolle Beiträge leisten, zu sehr auf sie verlassen sollte man sich nicht. Sonst ergeht es einem womöglich wie Henkel: Das Unternehmen zog den Zorn der Crowd auf sich, als sie Spülmittel mit Brathähnchen-Aroma forderte – und Henkel darauf die Regeln des Wettbewerbs änderte. Damit sollte auch klar sein, dass enger Kontakt und fairer Umgang wichtig sind, um nicht Opfer von  Crowdslapping zu werden. Dies beachtet, kann Crowdsourcing tatsächlich einen Baustein  erfolgreicher Marketingstrategien darstellen. 

Mandy ist extrem flexibel. Kein Wunder – die studierte Online-Marketing-Fachwirtin hat 13 Jahre Kunstturn-Erfahrung. So wundert es nicht, dass sie den Spagat zwischen mehreren Experten-Rollen problemlos wuppt. Neben Unternehmenskommunikation und Personalmarketing ist Mandy bei New Communication auch für Marketing-Strategie und SEO-Projekte zuständig. Ganz nebenbei mischt sie noch im Management-Team mit. Sportlich, sportlich …

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