Recherche per Social-Media-Monitoring

Eine gemeinsame Studie der Webguerillas und der Macromedia Hochschule analysiert das Verbraucher-Verhalten, das im Marken-Kontext auf Empfehlungen hinausläuft. Sie gliedert die User in 3 Gruppen:

  1. Allgemeine Nutzer
    schwache Vernetzung, geringer Output
  2. Recommender
    stärkere Vernetzung, in den letzten 6 Monaten mindestens 1 positive oder negative Äußerung zu einer Marke
  3. Influencer (Teilmenge der Recommender)
    hohes Marken-Bewusstsein, stark vernetzt, sehr social-media-affin, hohe Reputation als Markt-Kenner

Influencer sind Autoritäten in ihrem Umfeld und Themen-Bereich. Durch ihre Glaubwürdigkeit sind sie einflussreicher als die Botschaften der Marke selbst. Diese Eigenschaften machen die 4,6 Mio. Influencer zu wünschenswerten Marken-Botschaftern, so die Studie.

Die 3 stärksten Motive der Influencer stützen ihre Reputation:

  • die altruistische Beratung anderer
  • „gute“ Unternehmen unterstützen
  • persönliche Marken-/Produkt-Vorlieben ausdrücken

Einsatzbereiche des Social-Media-Monitorings

Bei meiner Arbeit als Reputation Controller stoße ich oft auf Beiträge von Usern, die ich schon kenne. Diese äußern sich auch häufig über Marken, zu denen sie eine Verbindung haben. Doch Social-Media-Monitoring-Tools lassen sich weit vielfältiger einsetzen als nur zur Erstellung eines ausführlichen „Meinungsbildes“.

Man kann mit ihnen Kampagnen tracken wie die erfolgreiche #wireinander-Kampagne der Techniker Krankenkasse in Kooperation mit bekannten YouTubern. Oder Influencer identifizieren. Am besten über einen eigens eingerichteten Recherche-Auftrag. Der spürt die Akteure anhand relevanter Themen und Begriffe auf.

Die Monitoring-Tools sind wesentlich präziser, feiner justierbar und intelligenter nutzbar als Google. Mit ihnen erstellt man eine fundierte, professionelle Basis– einen Influencer-Pool. Jede Analyse beginnt also immer mit Research.

Klare Ziele definieren

Generell verschaffen Ihnen Social-Media-Monitoring-Tools einen sehr guten und detaillierten Überblick über diverse Fragen:

  • Welche Themen bewegen die User?
  • Wie passt das zu Ihren Themen?
  • Wer sind die Meinungsführer?
  • Wer passt zu Ihrem Unternehmen, Ihren Produkten, Ihrer Zielgruppe?
  • Wer ist glaubwürdig, integer, gut vernetzt und liefert hohe Qualität?
  • Welche Nutzer sind empfänglich für Kooperationen mit Ihrem Unternehmen?
    Eine styleranking-Umfrage unter Modebloggern ergab: 90 % haben bis zu 5 Kooperationen pro Monat.

Legen Sie Ihre Ziele fest! Das kann z. B. eine möglichst große, aber einmalige Reichweite inkl. Streuverluste sein. Oder eine häufigere oder regelmäßige Nennung Ihrer Themen – bei geringerer Reichweite, aber hoher Zielgruppen-Relevanz.

Welches Medium ist das beste für Ihre Zwecke? Videos auf YouTube oder Bilder auf Instagramm? Texte mit Bild und evtl. Video auf dem Blog oder Likes, Shares, Retweets und Kommentare? Also erhöhte Sichtbarkeit in sozialen Netzwerken?

Weitere wichtige Punkte: Kümmern Sie sich um Ihre Influencer so professionell wie um Journalisten. Denken Sie mindestens mittelfristig. Und beachten Sie: Wer etwas möchte, muss auch selbst etwas geben. Oder würden Sie den Vertrieb für ein anderes Unternehmen ohne Gegenleistung übernehmen?

Erfolgsmessung

Den Erfolg von Influencer-Kampagnen messen Sie mit Social-Media-Monitoring-Tools. Welches das ideale Tool dafür ist? Das hängt von Ihrer Zielsetzung und den bespielten Medien ab. Einige Tools erfassen nur 1 oder wenige Kanäle. Andere bieten eine fast vollständige Abdeckung und eine einheitliche plattform-spezifische Erfolgsmessung. Aber: Nicht alles lässt sich messen, z. B. wie gut ein Influencer zu Ihren Unternehmenswerten passt. In diesem Fall ist eine individuelle, persönliche Beurteilung gefragt.

Riesiger Influencer- Pool

Es gibt in Deutschland:

  • 33 Mio. Facebook-User
  • 31 Mio. YouTube-Nutzer
  • fast 5 Mio. Betreiber von Blogs oder privaten Homepages
  • rund 6 Mio. Twitter-User
  • über 3 Mio. Instagramm-Accounts
  • 12 Mio. Blog- und Foren-Leser

Jeder 4. Internet-Nutzer sucht gelegentlich oder öfter in Blogs und Social Media nach Berichten über Produkte. Mit der richtigen Strategie können Sie also ein großes Publikum für Ihre Botschaften gewinnen.

Allerdings sollten Sie nicht den Fehler machen, sich allein auf Influencer-Marketing zu stützen. Sie beschränken Ihr Marketing ja auch nicht auf reine PR. Auf den individuell passenden Mix der Kommunikations-Kanäle kommt es an.

Verlassen Sie sich bei Ihrem Influencer-Marketing auch nicht nur auf Blogger Relations. Denn dafür ist das Social Web zu differenziert: Bilder und Videos, Statusmeldungen und Tweets, Markenerwähnungen und Hashtags, Likes und Shares – Sie haben viele Möglichkeiten, Ihre Marke und Ihre Botschaften an den User zu bringen.


Quellen:

webguerillas/Macromedia Hochschule: Markenempfehlung in Sozialen Netzwerken. Dezember 2014

Brandwatch: Monitoring in der Praxis. Influencer Marketing. 2015

Instititut für Demoskopie Allensbach: Allensbacher Computer- und Technikanalyse (ACTA) 2014

Styleranking-Umfrage unter Modebloggern. Januar 2015

comScore, Plan.Net: Reichweite von Facebook und YouTube in Deutschland. Oktober 2014

slideshare.net

onlinemarketing.de "Influencer Marketing: Der neue King of Content", Tina Bauer vom 8.4.2015

t3n.de "Influencer-Marketing: Wie man Meinungsführer findet und sie für sich gewinnt", Christoph Salzig vom 31.03.2015

Heiß auf Insider-Infos?

Immer up to date: Unser Newsletter versorgt dich einmal monatlich mit brandneuen Trends und Innovationen aus der Kommunikationswelt.

Newsletter bestellen