Wer täglich dutzende Aufgaben möglichst einfallsreich und innovativ zu lösen hat, kann schlicht aus Zeitgründen nicht so lange duschen, am Strand spazieren gehen oder joggen, bis die richtige Idee zu ihm/ihr kommt. Wir Agenten von New Communication begreifen „Kreativ-sein“ als Arbeit (die Spaß macht) und nutzen daher neben der mehr oder weniger stark ausgeprägten intuitiven, persönlichen Kreativität vor allem systematisch-analytische Methoden und Techniken, um Ideen zu entwickeln.

„Eine ungenaue Antwort auf die richtige Frage ist viel mehr wert, als eine präzise Antwort auf die falsche Frage“*

Zuallererst muss vollkommen klar sein, worum es geht: Welches Problem gilt es zu lösen und warum. Warum also soll Tante Klara ein besonderes Geschenk erhalten? Weil sie auch immer so tolle Geschenke macht, weil sie der liebste Mensch auf Erden oder weil sie die Erbtante ist? Je weitreichender die Folgen einer möglichen Ideenlösung sind, desto ausführlicher und fundierter sollte die Informations- und Recherchephase sein. Nur die wahren Gründe, die ursächlichen Probleme, führen uns auf das richtige kreative Suchfeld.

Organisierte Kreativität

Der nächste Schritt im Kreativprozess ist die Wahl einer angemessenen Methode, um nach der problemlösenden Idee zu suchen. Sind Sie allein, zu zweit oder arbeiten mit einer Gruppe an dem Problem? Wie viel Zeit haben Sie, wann soll die Lösung stehen? Die schnellste und bekannteste Kreativmethode ist wohl das Brainstorming – aber wissen Sie auch, wie es funktioniert und welche Regeln eingehalten werden sollten, damit es effizient ist?

  1. Brainstorming eignet sich gut für kleine Gruppen: Zu zweit nennen wir es Ideen-Ping-Pong, weil die gegenseitigen Inspirationen im Idealfall wie ein Tischtennisball über den Tisch flitzen.
  2. Alles ist erlaubt.
  3. Schreiben Sie immer alles mit – aussortiert wird später.

Neben dem Brainstorming gibt es u.a. das Brainwriting, die 6-3-5-Methode, die Morphologische Matrix, das Collective Notebook und viele weitere Ansätze, die sich in Verschriftlichungsgrad, optimaler Gruppengröße, Problemkomplexität, Zeitrahmen und Aufwand unterscheiden.

Killerphrasen

Die einfachste und wichtigste Spielregel für alle Kreativmethoden lautet: Trennen Sie die Ideenfindung von der Ideenbewertung! Unterbrechen Sie niemals den kreativen Arbeitsfluss mit Einwänden. Jegliche Kritik, auch die Schere im eigenen Kopf, ist während der Ideenfindungsphase konsequent verboten, ich wiederhole: VERBOTEN.

Gedanken in alle Richtungen schicken

Um ein Problem gründlich zu durchleuchten, hilft es, Verbindungen und Teilaspekte zu visualisieren. Das lässt sich hervorragend mit einer Mindmap anstellen: In die Mitte eines großen Blattes Papier zeichnet man einen kleinen Kreis und schreibt das Problem hinein. Davon ausgehend zieht man Linien zu Kreisen mit Teilaspekten und von diesen weitere Linien zu noch mehr Kreisen mit Unterpunkten. Auf diese Weise ergibt sich schnell eine reich verzweigte Text-Grafik mit zahlreichen Anknüpfungen zu weiteren Inspirationen und ansonsten vielleicht unentdeckt gebliebenen Perspektiven und Bereichen. Natürlich kann man statt Bleistift und Papier auch Pixel und Screen fürs Mindmapping benutzen **

Wie „anders denken“ funktioniert

Auch die ausgefeilteste Mindmap bringt nur dann wirklich neue Ideen hervor, wenn man seine üblichen Denkmuster verändert oder verlässt. Genau dafür nutzen wir Kreativtechniken. Das sind direkte Impulse, die ganz konkret anregen, Dinge anders zu sehen, wahrzunehmen oder mit ihnen umzugehen.

Ein einfaches Beispiel ist „2 in 1“: Fügen Sie einem vorhandenem Gegenstand eine weitere Eigenschaft hinzu – die kann das Aussehen, neue Funktionen, Materialien, ein anderer Verwendungskontext oder alles zusammen sein.

Viele Kreativtechniken eignen sich für alle möglichen Arten von Aufgaben. Für Produktentwicklungen, visuelle und verbale Kommunikation, Dienstleistungen oder Services gibt es aber auch Spezialtechniken und -methoden.

Was macht man mit 100 Ideen?

Ganz einfach: 95 wegschmeißen! Dieser Grundsatz hilft einem zuverlässig, bei der Ideenfindung mutiger zu sein und alle möglichen Gedanken zu äußern. Denn am Ende übernehmen Sie nur ein bis fünf Prozent wirklich gute Inspirationen in die Ausarbeitungs- und Umsetzungsphase.

Wer jetzt glaubt, er könne nicht auf Knopfdruck kreativ sein, kann immer noch einen Kreativitätsworkshop bei New Communication buchen oder er lässt sich gleich vom Blog-Beitrag im „Olaf Bathke Talk“ mit Kreativ-Agent Lutz Lungershausen inspirieren.

 

* Das Zitat stammt von dem amerikanischen Mathematiker John W. Tukey, der den Begriff „bit“ prägte.

** Mindmapping-Software für Desktop, Tablet, Smartphone

Freemind

Mindmeister 

Video-Podcast bei iTunes 

Lutz ist Creative Director und Innovationsmanager bei New Communication. Seit Agentur-Gründung sorgt er für öffentliches Aufsehen mit wegweisenden Designs und Interfaces. Nebenbei lebt er seine Typographie-Leidenschaft aus. Definiert Corporate Designs. Leitet Kreativ-und Innovationsworkshops. Ist mehrfacher Fachbuch-Autor. Und generiert systematisch Ideen im Sekundentakt. Während Sie diesen Text lesen, waren es übrigens 15 neue.

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