Die Komponenten „Sozial“, „Lokal“ und „Mobil“ bilden gemeinsam das Dreigestirn SoLoMo. Die Verbindung erfolgt über mobile Apps, die standortbezogene Informationen bieten, sogenannte Location Based Services (LBS). Bekannte Anbieter von LBS sind zum Beispiel Qype, Yelp, Facebook Places, Wynsh und Groupon. Zwei Plattformen tragen zurzeit jedoch unangefochten die SoLoMo-Krone:

Google+ Local

… ist ein Kartendienst-Anbieter, der Unternehmen die Möglichkeit eines kostenlosen Online-Branchenbuch-Eintrags bei Google bietet. Genutzt wird dieser mobile Dienst über die App Google Maps. Es muss lediglich eine Verifizierung per Telefon oder Post erfolgen. Aktuell zieht sich Google die Daten aus den Branchenverzeichnissen der Gelben Seiten. Jedes Unternehmen, das einen Eintrag bei den Gelben Seiten hat, ist also automatisch bei Google+ Local gelistet. Einen Vorteil gegenüber Wettbewerbern kann man sich lediglich durch eine Anreicherung des von den Gelben Seiten übernommenen Eintrags mit weiteren Informationen und Bildern verschaffen. Die soziale Komponente kommt hierbei zum einen durch die Bewertungsfunktion und zum anderen durch die Verbindung zu Googles sozialem Netzwerk Google+ zum Tragen.  Positive Bewertungen, sowie die Verbindung zu einer gut gestalteten Google+ Unternehmensseite wirken sich zusätzlich positiv aus.

Foursquare

… ist ein Anbieter von speziellen Check-In Diensten. Über eine Art  soziales Netzwerk stehen Nutzer in Kontakt und können sich anzeigen lassen, wo sich befreundete Nutzer gerade aufhalten. User erhalten standortbezogene Angebote unter Einbezug von Ort und Zeit und haben die Möglichkeit, bei jedem Check-In einen Tipp oder aber auch ein Foto zur jeweiligen Location zu hinterlassen. Die Check-Ins sind mit Punkten versehen und binden so die Nutzer durch eine spielerische Art und Weise an die Anwendung.

Trotz des Hypes um Foursquare wird sich der Dienst hierzulande wahrscheinlich nicht so stark verbreiten, wie in den USA. Der Grund: die Sensibilität der Deutschen in Bezug auf das Thema Datenschutz.

Wie am Beispiel von Google beschrieben, lässt sich mit wenig Aufwand die Sichtbarkeit ganz einfach erhöhen. Verbunden mit Empfehlungsmarketing und Präsenz  auf weiteren Plattformenbietet ergeben sich gerade für lokale Unternehmen, die wenig Zeit und Geld für Marketingaktivitäten haben, viele Vorteile:

Erhöhung der Loyalität und Kundenbindung

Durch Dienste wie Foursquare können Unternehmen sehen, welche Kunden häufig bei Ihnen „einchecken“. Diese Kunden können dann durch Rabatte oder andere besondere Angebote für ihre Loyalität belohnt werden. Weiterhin haben Unternehmen die Möglichkeit, unzufriedene Kunden zurückzugewinnen. Ihre Unzufriedenheit zeigen Nutzer durch negative Bewertungen. Diese sind zwar im ersten Moment schlecht, bieten aber auf den zweiten Blick eine erhebliche Chance. Der Kunde kann durch besondere Angebote und die Wertschätzung seiner Meinung nicht nur zurückgewonnen sondern sogar loyal werden.

Effektivität durch Ansprache auf Nachfrage

Die Ansprache erfolgt auf eine vom Nutzer gestellte Suchanfrage, zum Beispiel „Schlage mir vor, wohin ich heute Abend gehen kann“. In diesem Fall würde Foursquare passende Locations in der Nähe anzeigen. Google selbst unterstützt diese zunehmende Nachfrage nach lokalen Angeboten mit einem veränderten Algorithmus, welcher auf lokale Suchergebnisse spezialisiert ist. Sucht ein Nutzer also nach Zahnärzten, braucht er nicht mehr die entsprechende Stadt einzugeben. Google liefert aufgrund der Standortermittlung automatisch eine Liste von Zahnärzten in der Nähe. Effektiv sind diese Maßnahmen deshalb, weil Nutzer gezielt nach meinem Angebot suchen und demnach auch entsprechende Informationen erhalten wollen.

Erhöhte Sichtbarkeit

Durch die Darstellung auf verschiedenen lokalen Plattformen haben Unternehmen die Chance, von einer viel größeren Anzahl potentieller Kunden überhaupt wahrgenommen zu werden. Weiterhin erhöht sich die Sichtbarkeit durch die Integration anderer Plattform. So lässt sich beispielsweise der Check-In bei Foursquare im Vapiano über Twitter und Facebook teilen.

Kostengünstige Form der Werbung

Die Basis-Einträge bei den genannten Diensten sind kostenlos. Die Daten können selbst eingepflegt und mit Fotos hinterlegt werden. Nach dem Eintrag hat man die Möglichkeit, besondere Angebote oder Rabatte über die Plattformen zu kommunizieren.

LBS sind also eine tolle Möglichkeit mit geringem Aufwand über mehrere Kanäle präsent zu sein. Bisher werden sie von Unternehmen sehr wenig genutzt und genau darin besteht die Chance. Wer jetzt als loslegt kann sich entscheidende Wettbewerbsvorteile sichern.

Welcher Kanal sich in welchem Maß für wen eignet, findet man am besten durch kreatives Ausprobieren heraus. Falsch machen kann man dabei nicht viel. Denn im Gegensatz zu anderen Medien fallen keine Produktions- und Schaltungskosten an. Der zeitliche Aufwand lohnt sich also allemal.

Quellen:

doschu.com "5 Antworten :: Social Media & lokales Business" vom 20 April 2012

marketingmag.de "SoLoMo-Marketing – Hype oder handfester Trend?", Stephanie Stuhrmann-Damianidis vom 20. Dezember 2012

mediatage NORD 2012 - Eröffnung & Mediagipfel "Kunden lokal gewinnen mit mobilem Internet: location based services"

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