Haustiere konkurrieren in den Social Media heutzutage immer öfter mit ihren menschlichen Kollegen. Waren lange Jahre Prominente der heilige Gral der Werbung, kommen heute immer öfter Tiere zum Einsatz.
Pet-Content geht immer
Warum? Fast überall auf der Welt fliegen Tieren die Herzen zu. Sie bieten auch weniger Angriffsfläche als ihre aus der Klatschpresse bekannten menschlichen Kollegen. 2016 brach fast ein Shitstorm gegenüber der amerikanischen Biermarke Budweiser aus. Denn diese verzichtete in ihrem Superbowl-Pausenspot plötzlich auf die aus den Vorjahren bekannten Labrador-Welpen. Stattdessen schaltete die Marke einen emotional aufgeladenen Clip über Party- und Produktionsprozesse.
Ein Herz für Haustiere
Woher kommt die Begeisterung für Haustiere und speziell Hunde in der Werbung? Aktuell erreichen Haustierbesitzer einen nie dagewesen Höchststand. In den USA haben 65 % aller Haushalte ein Haustier. In Deutschland sind es 53 %. Katzen und Hunde bilden mit über 50 % den größten Anteil. Entsprechend groß ist also die Gruppe von Menschen, die sich für einen tierischen Markenbotschafter erwärmen lassen. Und die eine emotionale Bindung zu Bildmotiven mit Tieren aufbauen.
Tierisch guter Einfluss
Einer der erfolgreichsten tierischen Influencer auf Instagram ist Loki. Der Mischling aus Husky, Arctic Wolf und Malamute hat aktuell 1,8 Mio. Follower. Sein Marken-Portfolio ist erstaunlich: GoPro, Rigid Industries LED Lighting und Google Photos sowie einige Automobil-Marken zählen zu seinen Auftraggebern. Sein Herrchen Kelly Lund ist Fotograf. Er schuf eine eigene epische Bildsprache rund um das imposante Tier. Diese präsentiert Loki in eindrucksvollen Umgebungen.
Im Jahr 2017 engagierte Mercedes Benz den damals schon bekannten Loki als Gesicht für die Kampagne des GLS SUV auf dem US-amerikanischen Markt. Das Bild mit dem Hund am Steuer bekam bis heute fast 70.000 Likes. Kurz nach der Kampagne für Mercedes wechselte Loki das Lager. Er bewirbt nun die US-amerikanischen SUV-Modelle Tundra und 4Runner von Toyota. Der 4Runner ist eines der beliebtesten Modelle der Marke. Laut Toyota wurden 2018 bereits 31.550 Fahrzeuge in den USA verkauft. In Europa ist dieses Modell nicht erhältlich.
Hunde und Hubraum
Doch wieso harmonieren Hunde wie Loki und Fahrzeuge so gut miteinander, dass sie einen wesentlichen Baustein in der Marken-Kommunikation ausmachen?
„Loki und seine Geschichte passen besonders gut zu unserem SUV-Portfolio“, erklärt Mark Aikman, General Manager of Marketing Services für Mercedes Benz USA. „Unsere Untersuchungen haben gezeigt, dass eine große Anzahl von SUV-Besitzern Haustiere haben.“
Ähnliches gilt für Toyota. Der 4Runner ist ein Auto, das für Abenteuer und Erkundungen in der freien Wildbahn entwickelt wurde. Die Website von Toyota zeigt das Fahrzeug fast ausschließlich auf Waldwegen. Schotterpisten. Oder in ausgewaschenen Flussbetten abseits jeder geteerten Straße.
In solchen Umgebungen fühlt sich der wolfsähnliche Husky wohl. Sein Charakter hilft, die robusten Eigenschaften des geländegängigen Fahrzeugs zu fördern. Betrachtet man Lokis Fanbase genauer, haben seine Anhänger eins gemeinsam. Sie interessieren sich für Natur und Outdoor-Aktivitäten.
Erfolgreiche Kooperation
Hund und Herrchen bieten Toyota den Zugang zu einer Teilmenge von Verbrauchern, die wahrscheinlich an dem 4Runner interessiert sind. Die Instagram-Partnerschaft von Toyota mit Loki umfasst 2–3 gesponserte Beiträge pro Monat.
Sie zeigen Hund und Fahrzeug in einer Vielzahl von natürlichen Umgebungen (Schnee, Wald und Wüste). Sie erinnern die Instagram-Gefolgschaft subtil an die Vielseitigkeit des Fahrzeugs. Da sich die Bildsprache an die sonstigen Inhalte in Lokis Feed anpasst, gelingt die die nahtlose Integration der gesponsorten Beiträge. Das gibt Toyotas Kampagne ein authentisches Fundament.
Für den Hersteller zahlt sich diese Kooperation aus. Das Unternehmen schätzt, dass LKW und SUV 2/3 des umkämpften amerikanischen Automobil-Marktes ausmachen. Da kommt ein Hund mit knapp 2 Mio. themenaffinen Followern gerade recht.
Doch auch für Hund und Herrchen zahlt sich das Geschäft aus. Lund hat mittlerweile seinen Job gekündigt, um sich Vollzeit dem Profil seines Hundes und den damit verbundenen Trips in die Natur widmen zu können. Der Verdienst von 10 US $ pro Post und 1.000 Followern ist ein durchaus lohnendes Gewerbe, von dem Lund Teile an Naturprojekte und Tierschutz-Organisationen spendet.
Jede Menge Alternativen
Muss es für Ihre nächste Kampagne unbedingt Loki sein? Nicht unbedingt. Die 10 berühmtesten Hunde-Influencer auf Instagram haben zusammen über 22 Mio. Anhänger. Da sollte sich für Ihr Produkt ein Vierbeiner finden lassen.
Quellen:
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