Motion Design vs. Animation

Animation ist der umfangreiche Oberbegriff und findet seine Anfänge im frühen zwanzigsten Jahrhundert mit den Comic-Helden Popeye und Mickey Mouse. So fallen unter den Begriff vor allem Inhalte mit narrativen Elementen und eignen sich daher ideal fürs Storytelling. Abgeleitet wird das Wort Animation aus dem Lateinischen und bedeutet so viel wie Lebenshauch, Seele. Das Verb animare steht für Leben einhauchen, beseelen. In diesem Zusammenhang wird auch deutlich, dass es sich bei dem Ziel einer Animation nicht um das Bewegen von Objekten handelt, sondern die Objekte vielmehr zum Leben erweckt werden sollen. Pixar hat mit der hüpfenden Lampe aus dem Pixar-Film-Intro diesen Aspekt ideal abgebildet.

Anders ist es dagegen beim Motion Design, hier werden Grafiken lediglich in ihre Bestandteile zerlegt und erzeugen durch die Art der Bewegung visuelle Highlights. Im Englischen spricht man von motion graphics, dies lässt sich mit Bewegtes Grafikdesign übersetzen und verdeutlicht den speziellen Charakter dieser Art von Animation. Somit ist eine Animation nicht immer ein Motion Design, aber ein Motion Design ist immer eine Animation. 

Motion Design für Social Media

Das Internet und vor allem Social Media Plattformen lieben bewegte Inhalte. Reale Videos und Motion Designs oder eine Kombination aus beidem, führt durchschnittlich zu mehr Engagement mit der Zielgruppe, im Gegensatz zu statischen Grafikdesigns und einfachen Fotos. Das erweckte Interesse bei den Nutzern und die dadurch entstehende Beschäftigung mit dem Content generiert letztendlich mehr Traffic und führt im besten Fall zu Conversions.

Verweildauer und Interaktion

Der Algorithmus von Facebook und Instagram bevorzugt sogenannte originäre Bewegtbilder. Was bedeutet das genau? Zum einen werden Beiträge mit Verlinkungen zu Videoplattformen oder Posts mit einfachen Bildern demnach weniger prominent im Feed angezeigt und zum anderen erhalten eben direkt bei Facebook hochgeladene Videos ein besseres Ranking. Der Grund ist in dem Zusammenhang, dass die sogenannten originären Bewegtbilder mit einer höheren Verweildauer, sowie einer ebenfalls höheren Interaktionsrate in Verbindung stehen. Die Videos, die Ihre Produkte oder auch Dienstleistungen abbilden, könnten daher zum ersten Berührungspunkt mit der Zielgruppe werden.

Mögliche Inhalte für Motion Design

Nun kennen Sie den Vorteil von Videocontent und fragen sich eventuell, wie Sie Ihre Produkte und Dienstleistungen darstellen können. Zum Beispiel können klassischer Weise Diagramme oder komplexe Zusammenhänge die als statische Grafiken vorhanden sind, ideal mit Motion Design aufgewertet werden. Die Inhalte werden dadurch nicht unkommentiert auf einen Blick gezeigt, sondern können sich nach und nach aufbauen und entwickeln. So hat der Nutzer die Zeit sich mit den vorgestellten Inhalten auseinander zu setzen und wird während seiner Rezeption geleitet und begleitet. Außerdem kann bereits vorhandenes Grafik-, Foto- und Videomaterial mit kleinen, sich bewegenden Highlights zu einer neuen Komposition zusammengestellt werden, wie dieses Beispiel zeigt: Moralist Bar

Auch bereits vorhandene klassische Medien wie Flyer oder Poster können als Basis für die Motion Design-Konzeption genutzt werden. Bei kleinem Budget ist dabei der große Vorteil die Zeitersparnis, wenn das Layout als offene Datei mit allen Einzelelementen bereits vorhanden ist, wie ein niederländischer Werbeclip des Smoothiesherstellers Innocent hier zeigt: Innocent Motion Design.

Wenn Sie Ihr Produkt und die damit verbundenen Funktionen der Zielgruppe näher bringen möchten, dann nutzen Sie Motion Design zum Erklären von Funktionen, wie bei diesen Akku-Nietern ab 0:37 zu sehen.

Bildschirmorientierung

Zum Schluss noch ein wichtiger Tipp, wenn Sie vorhaben, ein Imagevideo oder generell Videocontent für Ihr Unternehmen zu produzieren: Beachten Sie die zwei verschiedenen Bildschirmorientierungen Landscape (Querformat) und Portrait (Hochformat). Klassischer Weise wird Video in Landscape produziert. Größtenteils wäre eine Rotation des Smartphone Bildschirms für den Nutzer möglich, aber diesen Aufwand würde insbesondere für Werbevideos kaum jemand auf sich nehmen. Aus diesem Grund sollte die Videoproduktion speziell auf die vorliegende Bildschirmorientierung angepasst sein, ansonsten geht wertvoller Platz verloren und die Werbebotschaft wird nicht ideal vermittelt.

Bereits im Vorwege sollte deshalb geklärt sein, ob zusätzlich Portrait-Videos im Laufe einer Kampagne interessant sein könnten. Insbesondere während der Videoproduktion muss dies festgelegt sein. Ist ein Imagefilm erstmal abgedreht und steht nur im Querformat zur Verfügung, kann dieser nachträglich nicht ideal für Videos im Hochformat genutzt werden. Grund dafür ist vor allem, dass eventuell wichtige Elemente an den Seiten des Videos links und rechts weggeschnitten werden. Denken Sie beispielsweise an eine Nahaufnahme von einem Gesicht einer Person – dort würden eventuell die Augen oder ein lachender Mund kaum oder gar nicht mehr zu sehen sein. Auch Produkte könnten bei der Umwandlung von Landscape in Portrait anschließend unvollständig im Video auftauchen. Planen Sie also eine Videoproduktion, sollten Sie die Kanäle, über die Ihre Kampagne laufen soll, kennen und den Punkt der Bildschirmorientierung in die Konzeption integrieren.

 

Quellen:

  • Bühler P., Schlaich P., Sinner D. (2017) Grundlagen. In: Animation. Bibliothek der Mediengestaltung. Springer Vieweg, Berlin, Heidelberg

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