Stellen Sie sich einmal den Anblick stehengelassener Einkaufswagen in einem Supermarkt vor, denen bis zu 75 % der Kunden auf dem Weg zur Kasse den Rücken gekehrt haben. Der Grund: Der Bezahlvorgang schien ihnen zu unverständlich oder zu unsicher. Unvorstellbar? In Onlineshops jedoch passiert genau das. Einkäufe werden abgebrochen, aktuelle Umsätze nicht getätigt und verprellte Kunden verschwinden auf Nimmerwiedersehen.
Wer einige grundsätzliche Tipps befolgt, kann Abbrüche dieser Art zu vermeiden. Darüber hinaus helfen verschiedene Hinweise für eine optimierte Gestaltung der Checkout-Seite. Schon kleine Anpassungen können zu einer höheren Kundenzufriedenheit und damit zu einer höheren Konversionsrate führen.
1. Keine Registrierung vorschreiben
Eine vollständige Registrierung ist den meisten Kunden zu aufwändig. Natürlich müssen Sie alle Daten abfragen, die für einen vollständigen Bezahlvorgang notwendig sind, aber eben auch nicht mehr. Wenn Sie allerdings anbieten, diese ohnehin erfassten Daten für weitere Besuche zu speichern, wird dies von Ihren Kunden eher als Service empfunden.
2. Kosten für Porto und Verpackung offen nennen
Wenn Sie Kosten für Porto und Verpackung erheben, sagen Sie das frühzeitig und deutlich. Versteckte Kosten, die erst im allerletzten Schritt in die Abrechnung geschmuggelt werden, werden als unseriös empfunden und führen zu Kaufabbrüchen.
3. Halten Sie den Checkout-Prozess strukturiert und übersichtlich
Der Kunde sollte jederzeit wissen, in welcher Phase der Abwicklung er sich befindet und die Möglichkeit haben, zwischen bereits bearbeiteten Schritten zu springen. Alle bisher eingegebenen Daten müssen dabei natürlich erhalten bleiben.
4. Bieten Sie Hilfe an
Der deutlich sichtbare Hinweis auf die 0800-Hotline, ein Callback-Button oder zumindest ein unkompliziertes Kontaktformular prominent auf der Seite präsentiert, schaffen Vertrauen und können unsichere Kunden dazu motivieren, den Kaufprozess erfolgreich abzuschließen. Wenn Sie eine Hotline anbieten, muss diese selbstverständlich auch zu den angegebenen Zeiten erreichbar sein.
5. Lassen Sie jederzeit die Bearbeitung der Artikel im Warenkorb zu
Ihre Kunden sollten jederzeit die Möglichkeit haben, die Artikel im Warenkorb zu bearbeiten, zu ergänzen oder auch zu löschen, ohne den Kaufabschluss abbrechen zu müssen. Schnell noch die Farbe des Pullovers ändern, noch einen Stuhl mehr bestellen oder doch lieber auf das eine Poster zu verzichten, muss möglichst einfach und immer funktionieren.
6. Sorgen Sie für funktionierende Technik
Natürlich gibt es immer wieder unvorhersehbare Zwischenfälle. Die lassen sich nicht vermeiden, sollten aber die absolute Ausnahme bleiben. Testen Sie deshalb den eigenen Bestellprozess regelmäßig auf reibungslosen und fehlerfreien Ablauf.
7. Zeigen Sie die Verfügbarkeit an
Zeigen Sie die Verfügbarkeit der gewählten Produkte deutlich an, am besten schon auf der Produktseite. Idealerweise bieten Sie bei nicht verfügbaren Produkten Alternativen.
8. Schaffen Sie Vertrauen
Dass der Checkout-Prozess immer über eine gesicherte SSL-Verbindung ablaufen sollte, ist selbstverständlich, sollte dem Kunden aber auch gern optisch durch ein entsprechendes Logo verdeutlicht werden. Auch die Investition in ein Trusted-Shop-Siegel mit entsprechendem Emblem zahlt sich durch eine bessere Konversionsrate schnell aus.
9. Eine professionelle Gestaltung sollte selbstverständlich sein
Die Checkout-Seite sollte, genau wie der gesamte Onlineshop, professionell und ordentlich gestaltet sein. Um die Seite übersichtlich zu halten und Ablenkungspotential zu verringern, darf sie aber gern auf die Shopnavigation verzichten und stattdessen nur einen Link zurück in den Shop an einer anderen geeigneten Stelle anbieten.
10. Bieten Sie unterschiedliche Zahlungsmethoden
Je mehr Zahlungsmethoden Sie zur Verfügung stellen, desto leichter wird Ihr Kunde die für ihn passende finden. Selbst der Kauf auf Vorkasse ist legitim, wenn daneben Alternativen wie PayPal und verschiedene Kreditkarten angeboten werden.
11. Fassen Sie die Transaktion zusammen
Vor der endgültigen Bestellung — die selbstverständlich in der Beschriftung der Buttons den aktuellen Richtlinien genügen muss — sollten Sie die gesamte Transaktion in einer Übersicht zusammenfassen. Der Kunde sollte hier ein letztes Mal die Möglichkeit haben, jede Angabe zu prüfen und bei Bedarf zu korrigieren.
Quellen:
omkt.de „9 Tipps zur Gestaltung des Checkout-Prozesses“, Anita Böhm vom 07.03.2012
t3n.de: „Tipps für den optimalen Checkout-Prozess [Infografik]“ Sébastien Bonset vom 14.02.2013
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