Suche kostenlose Produktentwickler, biete Ruhm und Ehre. So oder ähnlich lauten die Aufrufe zum Crowdsourcing im Netz. Immer mehr Unternehmen bedienen sich der Lust der Nutzer am Mitmachen. Damit sichern sie sich neben kostbaren Einblicken in die Welt ihrer Kunden jede Menge Aufmerksamkeit. In der neuen Publikation „Die Netzgesellschaft“ identifiziert das Kelkheimer Zukunftsinstitut diese Entwicklung als einen neuen Schlüsseltrend.

Pril tut es. T-Online tut es. Und auch Groupon ist dabei. Crowdsourcing hat sich zum wichtigen Bestandteil vieler Marketingstrategien entwickelt. Das Prinzip ist genial: Unternehmen rufen Nutzer im Netz dazu auf, sich aktiv an der Lösung einer Aufgabe zu beteiligen. Als Belohnung winken Preise, Anerkennung oder einfach nur das gute Gefühl, dabei gewesen zu sein.

Motivation: Ruhm und Ehre

Das Ergebnis kann sich sehen lassen. So folgten im vergangenen Monat hunderte Facebook-Nutzer dem Aufruf von Pril, eine Spülmittel-Flasche zu gestalten. Eine Jury aus Mitarbeitern und Facebook-Nutzern entscheidet  zurzeit über die Sieger. Die Gewinner können sich unter anderem über eine Reise freuen. Mehr noch als der Sachpreis lockt viele User aber wohl die Aussicht, die selbstentworfene Flasche im Supermarkt-Regal zu sehen. Denn Pril wird das beste Design im Handel präsentieren – das streichelt das Ego der Teilnehmer.

Auch T-Mobile gelang mit Unterstützung des Musikers Thomas D. ein Paradebeispiel des Crowdsourcings. Gemeinsam suchte man Sängerinnen und Sänger, die den Hit „7 Seconds“ aufnahmen und als Video hochluden. Der virtuelle Chor war Bestandteil einer Kampagne des Mobilfunkanbieters und rührte Millionen.

Achtung, Spaßvögel!

Nicht immer verläuft ein Crowdsourcing-Projekt so reibungslos wie bei T-Mobile. Denn wo viele mitmachen, gibt es immer auch Witzbolde. Das musste beispielsweise das Versandhaus Otto feststellen. Denn beim Model-Contest auf Facebook wählten die Nutzer „Brigitte“ zur Siegerin – einen BWL-Studenten mit Perücke und Frauenkleidern. Statt den Spaßvogel vom Wettbewerb auszuschließen, reagierte Otto souverän und lud das Nachwuchsmodel zum Fotoshooting ein. Der Netzgemeinde gefiel so viel Selbstironie. Sie belohnte Otto mit jeder Menge neuer Fans.

Günstige Variante: Social-Media-Analyse

Crowdsourcing muss nicht immer so aufwändig angelegt sein wie bei Pril, T-Mobile und Otto. Denn Nutzer sagen ihre Meinung auch ganz ohne Aufforderung – auf Bewertungsportalen, in Online-Kommentaren, sozialen Netzwerken und Foren.  Wenn es einem Unternehmen also insbesondere darauf ankommt, die Meinung seiner Kunden bei einer Produkt- oder Kampagnenentwicklung einzubeziehen, ist eine gezielte Social-Media-Analyse (z. B. mit Reputation Control) das richtige Instrument.

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