„Wir brauchen noch einen Fachartikel für diesen Monat“, ruft mein Chef mir im Flur zu. „Irgendwas mit Texten und so.“ Das sollte mir leicht fallen. Schreiben ist mein Beruf. Trotzdem starre ich seit Minuten auf ein weißes Blatt Papier und habe noch kein Wort geschrieben. Diagnose: Schreibblockade.

Ob Hausarbeit, Präsentation, Blog-Artikel oder Liebesbrief – die Sprachlosigkeit angesichts eines zu schreibenden Textes kennt wohl jeder. Oft hilft ein Spaziergang oder ein Schnack mit Kollegen, um die Worte zum Fließen zu bringen. Und Telefon, E-Mail und andere störende Geräuschproduzenten (ja, auch quasselnde Kollegen oder staubsaugende Ehepartner) „auszuschalten“, kann Wunder wirken.

Wem das nichts bringt, der wird vielleicht mithilfe folgender  Tipps von der Schreiblähmung kuriert. Bei mir hat’s gewirkt: Den Beweis lesen Sie soeben.

1. THEMA finden

Und zwar eines mit GROßBUCHSTABEN, sprich: ein Thema, für das Sie brennen. Zu dem Sie etwas zu sagen haben. Wenn Sie selbst nicht von einem Thema überzeugt sind, wie wollen Sie dann andere mit Ihren Worten dazu fesseln?

2. Schweinehund bezwingen

Prokrastination oder Aufschieberitis ist des Schreibers größter Feind. Insbesondere, wenn Sie schon vor dem ersten Satz davon überzeugt sind, dass Ihnen der erste Satz fürchterlich schwer fallen wird, passiert genau das: Er fällt Ihnen schwer. Je länger Sie warten, desto größer wird die Angst. Da hilft nur eins: Ran an den Speck und zwei Stunden lang nur zum Schreiben reservieren.

3. Inspirieren lassen

Sie finden kein Thema oder haben Probleme, Ihren eigenen Stil zu finden? Lassen Sie sich inspirieren – von Blogs, Foren, Zeitschriften oder Romanen. Schreiben Sie interessante Gedanken oder Formulierungen auf. Oft werden Sie dann beim Stöbern ganz plötzlich von einem Geistesblitz getroffen und können es gar nicht mehr abwarten, loszulegen. Wer sich an einzelnen Formulierungen die Zähne ausbeißt, findet auf www.wortschatz.uni-leipzig.de eine umfangreiche Synonym-Datenbank.

4. Einfach anfangen

Die Einleitung oder der erste Satz sind oft das Schwerste am ganzen Text. Lassen Sie diese Sorgenkinder also erst einmal links liegen und beginnen Sie mit einem Abschnitt, der Ihnen Spaß macht. Egal, ob Sie Teile Ihres Textes später wieder verwerfen oder nicht: Hauptsache, es steht erst einmal etwas auf dem Papier. Der Rest ergibt sich meist von selbst.

5. Von vorn beginnen

Je mehr Sie schreiben, desto mehr beschleicht Sie das ungute Gefühl – das wird nichts. Leider hilft in diesen Fällen oft nur die Regel „Kill your darlings“. Bedeutet: Egal, wie sehr Sie zu Beginn von Ihrer Idee begeistert waren – wenn Sie merken, dass das Thema oder Ihre Herangehensweise nichts hergibt, ziehen Sie die Reißleine. Wagen Sie lieber einen Neustart, als ein Ergebnis zu produzieren, mit dem Sie selbst nicht zufrieden sind.

Quellen:

Bild: © www.panthermedia.net Bild-Nr.: A706537 diego_cervo

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