Unter dem Marketing-Begriff Couponing erlebt die gute alte Rabattmarke ein bemerkenswertes Revival. Seit der Aufhebung des Rabattgesetzes 2001 gehören Bonus- und Sammelkarten, Coupons und Co. zu dem am schnellsten wachsenden Marketing-Instrumenten in Deutschland.

Laut der TNS-Emnid-Studie „Karten und Kundenkarten in Deutschland“ 2010 stecken in deutschen Geldbörsen durchschnittlich 4,2 Kundenkarten. Platz eins auf der Beliebtheitsskala belegt die EC-Karte, gefolgt von der Krankenkassenkarte auf Platz zwei. Den dritten Platz teilen sich Payback- und Kreditkarte.

Gerade Bonusprogramme mit entsprechenden Karten erfreuen sich laut Studienergebnis großer Beliebtheit – besonders bei der jüngeren Zielgruppe. 45 Prozent der unter 30-Jährigen bewerten Bonussysteme als gut, weil sich dadurch sparen ließe. Für 62 Prozent der Befragten sind Services, Sonderangebote und andere Vorteile via Kundenkarte wichtig oder sehr wichtig.

Problematisch ist allerdings die Vielzahl der Bonusprogramme: 71 Prozent der Studienteilnehmer empfinden das umfangreiche Angebot als verwirrend und befürchten, den Überblick zu verlieren. Hier gilt es also, durch ausgefallene Aktionen auf sich aufmerksam zu machen.

Doch Promotion-Maßnahmen mit Papiercoupons oder Kundenkarten bergen auch Nachteile: Sie haben nur einen geringen Bezug zur Zielgruppe, bieten kaum Möglichkeiten der Auswertung und werden von Konsumenten oft als unkomfortabel empfunden.

Voll im Trend: mobile Couponing

Beim mobile Couponing werden Rabattaktionen auf unterschiedlichen Internet-Plattformen zur Verfügung gestellt. Zwei Trends revolutionieren zurzeit den Handel: Über das mobile Internet und über standortbezogene Dienste, die so genannten location-based Services, erhält  der Verbraucher Rabattangebote direkt auf sein Smartphone. Er sieht auf einen Blick, welche Geschäfte in seiner Nähe Coupons anbieten. Gefällt ihm das Angebot, kann er es in dem jeweiligen Geschäft direkt über sein Handy einlösen.

Auf diese Weise wächst auch das Spektrum an Mobile-Marketing-Instrumenten – weg von reinem mobile Advertising (im Sinne von mobilen Bannern) hin zu Instrumenten wie mobile Couponing oder mobile Social Networks. Das mobile Internet wird zur Massenanwendung. Dafür sorgen die wachsende Verbreitung der Smartphones und der Sinkflug der Datentarife und Flatrates.

Altes Prinzip – neue Vorteile

Die Vorteile des mobile Couponing gegenüber den altbekannten Kundenkarten und Papiercoupons liegen auf der Hand. Die Platzierung der Gutscheine auf ausgesuchten Internet-Seiten in Kombination mit standortbezogenen Diensten garantiert eine erheblich bessere Zielgruppenansprache. Kommt eine Aktion gut an, verbreitet sie sich höchstwahrscheinlich viral weiter.

Außerdem sind am Point of Sale keine zusätzlichen Hardware-Geräte wie Kartenleser oder Stempel nötig. Unternehmen können kurzfristig neue Kampagnen starten, auf Aktionen der Konkurrenz reagieren oder spontan in die eigene laufende Marketing-Maßnahme eingreifen. Mit entsprechenden Statistik-Tools lässt sich zudem der Kampagnenerfolg überwachen.

Verbraucher bewerten die mobile Form des Couponing im Vergleich zu herkömmlichen Rabattaktionen als deutlich komfortabler. Messungen haben ergeben, dass bis zu 70 Prozent der mobilen Coupons tatsächlich eingelöst werden.

Spannende Zukunftsaussichten

Welche Mobile-Couponing-Modelle sich in Zukunft durchsetzen werden, bleibt abzuwarten. Eigenständige Anbieter wie Coupies, Yoose oder Groupon konkurrieren mit bekannten Check-in-Systemen wie foursquare, Gowalla oder Friendticker. Die Agenten von New Communication behalten die Entwicklungen im Visier.

Quelle:

TNS Emnid, „Karten und Kundenkarten in Deutschland“, 2010

Zukunftsletter Oktober 2010

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