Ein Parade-Beispiel für den Einsatz von Blockchains ist der Bitcoin-Handel. Er veranschaulicht den Blockchain-Prozess besonders deutlich. Bei jeder Bitcoin-Überweisung werden bestimmte Daten gespeichert. Also wer wem wann wie viele Bitcoins zahlt. Jede Transaktion erhält ihren eigenen digitalen Fingerabdruck – den Hash.

Mehrere Transaktionen werden in einem Block zusammengefasst. Etwa alle 10 Minuten wird ein Block geschlossen und ein neuer aufgemacht. Dieser wird einfach an den alten Block angehängt. So entsteht eine Kette von Blöcken – die Blockchain.

Wird ein Block geschlossen, werden alle Hashs innerhalb eines Blocks zusammengefasst. Jeder Block erhält wiederum eine individuelle Überschrift: den Header. Die Blöcke sind miteinander verbunden, da jeder Header den Hash des vorangegangenen Block-Headers enthält. Das Prinzip ist vergleichbar mit dem „Ich packe meinen Koffer“-Spiel.

Datenübertragung – transparent und sicher

Eine Blockchain ermöglicht es, Informationen zu verwalten und Daten zu speichern. Über sogenannte Transaktionen können 2 Parteien Informationen miteinander austauschen. So kann man etwa Verkäufe abwickeln. Oder Ausweisnummern zuteilen.

Das kennt man auch von anderen Systemen. Insofern ist eine Blockchain nichts Besonderes. Der Clou liegt aber in ihrer Transparenz. Eine Blockchain speichert Informationen so, dass es nahezu unmöglich ist, Daten hinzuzufügen. Zu löschen. Oder zu verändern.

Jeder Nutzer im Netzwerk hat Zugriff auf die Kopie der Blockchain. Alle sind auf demselben Informationsstand. Sie können die Transaktions-Historie jederzeit nachvollziehen. Dieser Aspekt unterscheidet Blockchains von herkömmlichen Methoden. Statt einer zentralen Autorität wie Staat, Bank oder Provider verifiziert ein dezentrales Netzwerk die Vorgänge. Das verhindert korrupte Systeme und Zensur.

Komplexität – Betrug unmöglich

Blockchains sind sicher, weil sie so komplex sind. Nehmen wir an, ein Rechner will eine gefälschte Blockchain in Umlauf bringen. Dazu braucht er mindestens 51 % der Rechenleistung des Netzwerks. Erst dann kann er die anderen Knoten davon überzeugen, dass seine Fake-Blockchain echt ist. Er überstimmt sie sozusagen.

Diese Methode ist aber nur ein theoretisches Konstrukt. Praktisch ist eine solche 51-%-Attacke unmöglich. Selbst wenn man die 500 stärksten Supercomputer der Welt für einen solchen Angriff rekrutieren würde. Denn dann käme man immer noch auf weniger als 0,01 % der Rechenleistung des Bitcoin-Netzwerks.

Einsatzgebiete – von Hochzeit bis Lieferkette

Längst schon sind Blockchains nicht nur für Bitcoin-Händler interessant. Immer mehr Unternehmen entdecken die Vorteile des unbestechlichen Datentransfers.

Der Versicherungskonzern Axa nutzt Blockchains, um Kunden eine schnelle Rückerstattung bei verspäteten oder ausgefallenen Flügen zu bieten. Mit der Versicherungspolice Fizzy werden Kaufvorgang und gegebenenfalls auch Schadensmeldung abgewickelt. Versicherte werden vollautomatisch entschädigt – ohne vorherige Schadensmeldung.

Groß-Unternehmen gestalten mit Blockchains ihre Versorgungsketten einfacher und robuster. Der Handelsriese Walmart arbeitet daran, Lager-Temperatur und Chargen-Nummer beim Transport von Schweinefleisch über eine Blockchain zur Verfügung zu stellen.

Sogar staatliche Institutionen profitieren von der Blockchain: Dubai möchte bis 2020 seinen gesamten Grund- und Immobilienbesitz mithilfe einer Blockchain verwalten. Das Dubai Land Department stellt zurzeit seine gesamte Verwaltung auf eine Blockchain um. Alle lokalen Immobilien-Verträge werden auf einer Blockchain aufgezeichnet. So kann das Vertrauen von globalen Immobilien-Investoren gewonnen werden. Denn Eigentumsdaten können künftig zu jeder Zeit von überall auf der Welt eingesehen werden.

In den USA profitieren auch Heiratswillige von Blockchains. Dort ist es möglich, per Blockchain und QR-Code zu heiraten. Das ist Hochzeit 4.0.

Die meisten Projekte stecken zwar noch in den Kinderschuhen. Doch die Technologie hat großes Potenzial. Mit dem Blockchain-System können sogar politische Wahlen schneller und sicherer werden.

Quellen:

Jan Kaden, Web-Münzen, Screenguide

goldmansachs.com

computerwoche.de

pcwelt.de

Laura ist Beraterin bei New Communication. Und als Doppelagentin im Einsatz. Vormittags widmet sie sich ihrem Studium der Wirtschaftspsychologie. Ihr frisch erworbenes Insider-Wissen unterzieht sie nachmittags direkt dem Praxis-Check: als unser Joker für besonders unwiderstehliche Marketing-Manöver.

Sanja ist Art Director bei New Communication. Die gebürtige Kielerin hat eine Spürnase für Trends. Inspiration für Ihre Layouts holt sie sich auf Blogs und bei Städtetrips. Wer noch mehr Beweise für Sanjas Influencer-Potenzial braucht, fragt sie einfach nach ihrem Lieblingstier. Alpakas standen nämlich schon lange vor dem Hype auf Sanjas Hitliste.

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