Die Marketingstrategie eines jeden Unternehmens ist andauernden Änderungen und Anpassungen unterworfen. Nicht nur Technologien ändern sich, sondern auch die Bedürfnisse der Zielgruppe. Die Segmentierung der Zielgruppen in einzelne Generationen hilft, das Zielpublikum zu identifizieren und die Kampagnen auf der Grundlage von Präferenzen, Bedürfnisse und des Kaufverhaltens zu planen.
Zielgruppen- und Generationen-Cluster sind ein unverzichtbares Mittel, um mit Werbebotschaften Gehör bei der anvisierten Zielgruppe zu finden. Denn eine Strategie, die bei der Generation der Babyboomer (geboren Anfang der 50er bis Anfang 70er Jahre) effektiv funktioniert, wird bei der Gen X (Altersgruppe der heute 30- bis 50-Jährigen) wahrscheinlich nicht ins Schwarze treffen. Und die Generation Z (diejenigen, die zwischen 1995 und 2010 geboren sind) interessiert sich nicht für die gleichen Dinge wie Millennials (jetzt im Alter zwischen 20 und 30 Jahren).
Die Generation Alpha steht in den Startlöchern
Zur Generation Alpha gehören Menschen, die zwischen 2010 und 2025 geboren sind – bzw. werden. Zwar ist die älteste Gruppe der Alphas jetzt erst 9 – 10 Jahre alt. Jedoch werden nach Hochrechnungen von Sozialforscher Mark McCrindle bis ins Jahr 2025 bis zu 2,5 Milliarden von ihnen das Licht der Welt erblicken. Es handelt sich also um eine zahlenmäßig hochrelevante Zielgruppe.
Die Entwicklung der High-Tech Generation Alpha
Eines ist klar: Die Generation Alpha ist die erste Generation, die ihr komplettes Leben in einer digitalen Welt verbringt. Sie werden die technisch versierteste Generation sein, die wir bisher kannten. Bildung, Kommunikation, Unterhaltung, vernetze Systeme: Digitale Technologien werden zu einem zentralen Bestandteil der Alphas gehören. Sie werden sich ein Leben ohne diese Technologien gar nicht vorstellen können.
Für Marketingverantwortliche ist diese Entwicklung ein Segen: Die Generation Alpha ist eine dankbare Zielgruppe. Denn durch die eingesetzten Technologien ist sie mühelos erreichbar. Doch nur, wer genau hinschaut, wird mit seinen Botschaften ins Herz treffen.
Tipp 1: Wer beeinflusst hier eigentlich wen?
Kinder und Jugendliche übernehmen bekanntermaßen Gewohnheiten, Verhaltensweisen und Überzeugungen ihrer Eltern. Der erste Impuls der Vermarkter ist entsprechend simpel: Wenn ich mit meinem Marketing die Eltern überzeuge, ist der Weg zu der jungen Zielgruppe der Kinder nicht mehr weit.
Wer jedoch eine kommunikative Einbahnstraße vermutet, wird enttäuscht. Klar, die Generation Alpha ist nicht alt genug, um über eine eigene Kaufkraft zu verfügen. Jedoch beeinflussen die Gewohnheiten der Kinder auch die letztendliche Kaufentscheidung der Eltern. So gaben 81% der Befragten Millennial-Eltern innerhalb einer amerikanischen Studie von OnePoll an, dass die Kinder Einfluss auf die Einkäufe hatten.
Für Vermarkter bedeutet das ganz einfach ausgedrückt: Versuchen Sie nicht nur die Eltern zu erreichen, sondern erweitern Sie Ihr Marketing um die Zielgruppe der Alphas – diese treffen in vielen Fällen die letzte Kaufentscheidung.
Tipp 2: Social Media und Influencer als Kern der Marketing-Strategie
Millennials, bekannt als die Digitale Natives unserer Zeit, haben die Digitalisierung unserer Gesellschaft miterlebt. Die Generation Z wuchs im Zeitalter auf, in denen sich soziale Medien etabliert haben. Für diese Gruppe sind soziale Medien wie z.B. Facebook, Twitter und Co. lediglich Werkzeuge. Für die neue Generation Alpha eine Lebensweise. Auch haben die Alphas bereits einen digitalen Fußabdruck, bevor Sie den Begriff überhaupt verstehen.
Aber Vorsicht: Die Generation Alpha nutzen nicht die Plattformen wie Facebook und Twitter, auf denen sich die alte Generation zu Hause fühlt. Mittelpunkt des digitalen (zwischenmenschlichen) Austausch sind vielmehr Instagram, Twitch, Snapchat, YouTube, TikTok und alle weiteren Plattformen, die bis zum Erwachsenenalter der Alphas auftauchen.
Für Sie als Vermarkter bedeutet das: Schauen Sie sich neue Social Plattformen an, sobald diese entstehen. Hinterfragen Sie deren Funktionen und Zielgruppe. Und fragen Sie sich vor allem, wie sich die Plattformen für Ihre Marketingstrategie nutzen lassen. Vergessen Sie dabei nicht, dass auch die Jüngsten Vorbilder auf diesen Plattformen haben. Identifizieren Sie deshalb authentische Influencer, die Sie frühzeitig für die Verbreitung Ihrer Botschaften einbinden können.
Tipp 3: Technologischer Fortschritt und angepasste Bedürfnisse
Smartphones, Tablets und vernetzte Haushaltgeräte gehören zum Alltag der Alphas. Gespräche mit Sprachassistenten werden selbstverständlich. Diese Technologien sind fundamentaler und prägender Baustein in der Entwicklung dieser Generation.
Auch YouTube und Streaming-Angebote werden bei den Alphas beliebter sein als klassisches Fernsehen. Diese Selbstverständlichkeit im Umgang mit den neuen Angeboten macht es Ihnen leichter, Ihre Marketingstrategie passend auszurichten. Gehen Sie auf Nummer sicher und schalten Sie passende Anzeigen auf YouTube. Oder seien Sie mutig und probieren Sie (für Sie) neue Formate auf den Endgeräten aus, die von den Alphas genutzt werden.
Tipp 4: Kommunizieren Sie Wert-voll
Auch wenn Sie radikal neue Wege der Kommunikation und Interaktion finden, achten Sie dennoch darauf, klare Botschaften zu wählen. Das Marketing für diese Generation erfordert einfache und dennoch detaillierte Kommunikation. Was heute noch Trend-Themen sind, wird bei den Alphas zur Selbstverständlichkeit. Nachhaltigkeit, Diversität, soziale Gerechtigkeit, Toleranz, Schaffen eines gesellschaftlichen Mehrwerts und Transparenz sollten Einzug in Ihre Marken- und Unternehmensstrategie finden. Alphas entscheiden sich in einem Markt mit vielen vergleichbaren Produkten meist nicht für das günstigste, sondern für die Marke, die Ihren eigenen Werten entsprechen.
Tipp 5: Bleiben Sie flexibel
Ruhen Sie sich nicht auf einer einmal eingeschlagenen Strategie aus. Nicht nur die Technologien werden sich im rasanten Tempo verändern, sondern im Gleichschritt die Bedürfnisse und Anforderungen der Gen Alpha. Bleiben Sie auf dem Laufenden über die neuesten Trends bei sozialen Medien, digitalen und vernetzen Geräten, Streaming-Plattformen und Influencern. Schaffen Sie intern Strukturen, die es Ihnen ermöglichen, schnell und flexibel auf Änderungen zu reagieren. Passen Sie lieber einmal mehr Ihre Marketing-Strategie an als von der neuen Zielgruppe als unflexibel abgestempelt zu werden.