Knapp 9 % des gesamten Stromverbrauchs in Deutschland entfallen auf die Informations- und Kommunikations-Technik. Die Herstellung von entsprechenden Geräten frisst zudem wertvolle Ressourcen. Und verursacht gleichzeitig hohe Emissionen.

Das Thema Nachhaltigkeit sollte also beim Surfen im Web nicht stoppen – angefangen bei den Inhalten auf dem Monitor bis hin zum Strom aus der Steckdose. Genauso wichtig ist Freiheit. Sie ist sogar Voraussetzung für eine nachhaltige Gesellschaft. Deswegen geht es auch um Tipps zum freien Internet.

Besser suchen

Auch wenn es „googeln“ bereits in den Duden geschafft hat, lohnt sich bei Suchmaschinen ein Blick über den Tellerrand. Denn da gibt es verschiedene Anbieter mit dem gewissen nachhaltigen Extra.

Ecosia zu nutzen, macht Laune: Auf der Startseite zählt man jederzeit mit, wie viele Millionen Bäume mit Hilfe der Suchmaschine gepflanzt werden. Die Betreiber aus Berlin spenden 80 % des Einnahmeüberschusses, der über Anzeigen entsteht, an verschiedene Aufforstungsprojekte. Wer genauer hinschauen möchte, kann das in den monatlichen Finanzberichten tun.

Ecosia nutzt die Such-Ergebnisse von Microsoft Bing. Wahlweise lässt sich aber auch die Google Suche nutzen.

Benefind funktioniert nach dem gleichen Prinzip und geht noch einen Schritt weiter: Hier kann der Nutzer selbst auswählen, für welche Organisation er mit seiner Suche spenden möchte. Pro Suche werden dieser Organisation 0,5 Cent gutgeschrieben. Die gespendeten Beträge zeigt das Unternehmen ganz transparent im Bereich „Organisationen“ an.

Benefind sitzt in Deutschland und nutzt die Such-Ergebnisse von Yahoo und Microsoft Bing.

Qwant ist vielen durch den TV-Spot mit dem gruseligen Forstarbeiter bekannt, der sogar unsere Dating-Aktivitäten kennt. Die Suchmaschine kommt aus Frankreich und positioniert sich seit 2013 als europäische Alternative zu Google, die besonders viel Wert auf den Datenschutz liegt.

Duck-Duck-Go ist „die Suchmaschine, die sie nicht verfolgt.“ Ursprünglich lag der Fokus auf mehr Relevanz und weniger Werbung. Nach Bekanntwerden von PRISM konzentrierte sich der Betreiber jedoch stärker auf den Datenschutz.

Großes Aber und Fun-Fact für eine gepflegte Paranoia: Als US-Unternehmen ist Duck-Duck-Go verpflichtet, Behörden wie dem FBI, der NSA und der CIA nach Genehmigung Zugriff auf die eigenen Server zu gewähren. Der Datenschutz darf also zumindest angezweifelt werden.

Die Suchmaschine kombiniert die Ergebnisse von verschiedenen Anbietern mit den Ergebnissen eines eigenen Web-Crawlers.

Wenn Sie eine der Suchmaschinen in Ihren Firefox-Browser integrieren möchten, poppt spätestens nach der ersten Suche eine entsprechende Anleitung auf.
Warum Firefox? Dazu kommen wir jetzt.

Ein Quantum Vorsprung mit Firefox

Der Web-Browser ist nicht nur ein Programm, sondern auch unser „Tor zum Internet“. Dort sind beispielsweise die Suchmaschinen-Anbieter voreingestellt. Wenn Sie Wert darauf legen, dass Ihnen dieses Tor nicht von Google (Chrome), Microsoft (Edge) oder Apple (Safari) zur Verfügung gestellt wird, können Sie den Browser Firefox der gemeinnützigen Mozilla Foundation nutzen.

Falls Ihnen Firefox bisher zu lahm war: Seit dem Quantum-Update Mitte November läuft Firefox mindestens genauso fix wie Chrome. Und das, obwohl Mozilla viel weniger Mittel und Entwickler als Google zur Verfügung stehen. Respekt. Ist Ihnen das vielleicht eine Spende wert?

Aufrüsten statt neu kaufen

Der PC oder Laptop bleibt trotz Firefox und frischer Betriebssystem-Installation zu langsam? Wenn Sie keine 3D-Daten rendern oder Bitcoins auf dem eigenen Rechner minen, wirken diese 2 Tipps Wunder: die Erweiterung des Zwischenspeichers („RAM“) und der Wechsel auf eine SSD-Festplatte.

Für den Laien ist der Einbau dieser Elemente nicht ganz einfach. Daher einfach mal den IT-Kollegen oder IT-Fachmann im Familien- oder Freundeskreis nerven. Dabei haben Sie verdammt überzeugende, weil nachhaltige Argumente: 80-90 % der Emissionen von Hardware entstehen bei der Herstellung.

Das Recycling wiederum ist schwierig. Viele ausgemusterte Geräte verschmutzen vor allem die 3. Welt. Daher besser aufrüsten statt neu kaufen.

Schnell und menschlich: Ubuntu

Sie wollen noch fixer unterwegs sein und sind (privat) nicht auf Photoshop oder das Office-Paket von Microsoft angewiesen? Ubuntu performt besonders auf älteren Rechnern hervorragend. Das Betriebssystem ist kostenlos, benutzerfreundlich, Open Source und bedeutet übersetzt „Menschlichkeit“. Es wird von Millionen Menschen genutzt –Tendenz steigend.

Sie können Ubuntu auf DVD bzw. vom USB-Stick oder hier online ausprobieren. Es kann vorkommen, dass es für einzelne Hardware-Komponenten keine Treiber gibt. Ob Ihre Hardware explizit als kompatibel gelistet ist, erfahren Sie hier. Bei der Installation hilft es, wenn der oben genannte Fachmann dabei ist.

Feierabend für die Hardware

EU-Richtlinien haben dafür gesorgt, dass die meisten Geräte viel weniger Strom im Stand-By-Modus verbrauchen als noch vor 10 Jahren. Aber wenn Sie Feierabend machen, sollten Sie auch Ihren Geräten eine richtige Pause gönnen. Gute Dienste leistet die gute alte Steckdosenleiste mit An-/Aus-Schalter – zu Hause und im Büro. Gibt’s übrigens auch mit bequemem Fußtaster.

Unabhängiger Strom

Jetzt sind wir quasi bei der Quelle angekommen – dem Strom. Wenn Sie sich nicht auf die Politik verlassen wollen und bei der Energiewende etwas Dampf machen möchten, empfehlen wir den Wechsel zu grünem Strom.


Wir könnten noch viele weitere Bereich anschneiden, aber das war‘s jetzt mit den klugen Ratschlägen. In diesem Sinne wünscht New Communication allen Lesern, Partnern und Kunden eine grüne Weihnacht!

Quellen

www.statista.com

www.deutschlandfunk.de

www.spiegel.de

www.utopia.de

www.wikipedia.org
 

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