Seit dem 3. März läuft die Bewerbungsphase für den Gründercup der Region Kiel. Diesen Preis für junge Unternehmen vergibt die Kieler Wirtschaftsförderungs- und Strukturentwicklungs GmbH schon seit 2004 zusammen mit der Industrie- und Handelskammer zu Kiel. Ihr gemeinsames Ziel: Unternehmensgründungen in der Region Kiel maximieren und sichtbar machen.

Ein Weg in die Öffentlichkeit ist gute Pressearbeit. Das ist zunächst einmal Arbeit. Lohnt sich aber! Eine gut durchdachte, individuelle und ordentlich aufgebaute Pressearbeit steigert die Chance auf eine mediale Veröffentlichung. Aber wie muss eine Pressemitteilung aussehen? Und wie spreche ich den passenden Journalisten für mein Thema so an, dass meine Mitteilung nicht direkt im Papierkorb landet?

Vorbereitung ist besser als Nachbereitung

Pressearbeit funktioniert nicht nach dem Gießkannen-Prinzip „einfach ausgießen, irgendwen wird’s schon treffen“. Pressearbeit wird von Interessen geleitet. Daher sollte im ersten Schritt die Zielgruppen definiert und die dazugehörigen Medien und Journalisten gründlich recherchieren werden.

1. Zielgruppe definieren

Bevor die Pressearbeit losgeht, muss herausgearbeitet werden, welche Zielgruppen mit der Pressearbeit erreicht werden sollen und warum? An wen richten sich meine Informationen? Richten sich die Informationen eher an potenzielle Geldgeber, weil ich noch Investoren suchen? Oder sollen die Kommunikations-Maßnahmen eine bestimmte Zielgruppe auf mein innovatives Produkt aufmerksam machen? Über allem steht immer die Frage: Ist das Thema für die Zielgruppe relevant? Bietet es der Zielgruppe einen Nutzen?

2. Medien herausarbeiten

Im zweiten Schritt werden die passenden Medien für mein spezifisches Thema recherchiert. Welches Medium liest meine anvisierte Zielgruppe? Wer informiert sich wo?

3. Wo ist die Story?

Das Thema muss einen Nachrichtenwert für Leser und Redakteure haben. So ist beispielsweise eine Information mit einem regionalen Bezug interessant für die regionale Tageszeitung, aber nicht für ein Special-Interest-Magazin, welches überregional seine Leserschaft hat. Ein Thema kann man aber durchaus von mehreren Seiten beleuchten. Durch das Herausstellen jeweils unterschiedlicher Aspekte kann man seine Geschichte so aufbereiten, dass es den medienspezifischen Anforderungen entspricht. So ist z.B. die Information, dass das Start-up My Boo aus Kiel Fahrräder aus Bambus produziert und verkauft interessant für die regionale Tageszeitung. Für das Special-Interest-Magazin der Radfahrer muss das Produkt in den Fokus gestellt werden.

4. Ansprechpartner finden

Welcher Journalist, der für das Medium schreibt, ist für welches Thema empfänglich? Redakteure bekommen täglich bis zu 200 Pressemitteilungen. Nur wenn mein Thema die Leser anspricht und zum Medium passt, habe ich eine Chance auf Veröffentlichung.

Der Aufbau einer Presse-Mitteilung

Eine Presse-Mitteilung folgt dem Prinzip der umgekehrten Pyramide. Gründe für die Reihenfolge: Die Aufmerksamkeit des Lesers sinkt mit zunehmender Länge des Textes. Redakteure können den Text von hinten nach vorn auf die gewünschte Länge kürzen.

Der Leadsatz bildet den Einstieg und sollte kurz und präzise sein. Er ist das Fazit der Meldung – und gibt Antwort auf die Frage: „Was ist passiert“?

In den ersten beiden kurzen Sätzen danach folgt die klare Botschaft. Das ist die Nachricht. Darin werden die sogenannten W-Fragen beantwortet: Wer sagt was, wann, wo und wie zu wem? Faktisch sind es die gleichen Informationen, die Polizei oder Feuerwehr bei einem Notfall abfragen.

Dann folgt die Quelle der Nachricht. Woher stammen die Informationen? In diesem Teil ist auch Platz für weitere Einzelheiten und Hintergrundinformationen.

Den Abschluss der Pressemitteilung bilden Informationen über das Start-up-Unternehmen.

Fazit

Immer wieder bekommen wir als PR-Berater die Anfrage, einen Artikel in einem Medium zu „platzieren“. Dieses Verständnis von PR stößt bei Journalisten auf taube Ohren. Die Presse ist frei. Kein Redakteur kann gezwungen werden, über etwas zu berichten. PR-Arbeit zielt darauf ab, interessante Fakten und spannende Geschichten rund um ein Unternehmen zu entwickeln – und damit die Arbeit der Journalisten zu unterstützen.

Mit den oben genannten Arbeitsschritten schafft man eine gute Grundlage, um das Interesse eines Journalisten für sein Start-up zu wecken.

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