In den letzten 2 Jahren wurde wirklich deutlich, wie sehr wir zu digitalen Wesen geworden sind. Business-Meetings, Konzerte und Weihnachtsfeiern, alles musste notgedrungen in den virtuellen Raum ausweichen. Zoom, Teams & Co. verband uns Menschen miteinander, führte mit der Zeit aber zu einer Digitalmüdigkeit.
Verbraucher*innen suchten nach einem Ausgleich und fanden ihn zum größten Teil in der Natur. Dem OAAA-Bericht zufolge schätzen über ¾ der Menschen während der Corona-Zeit die natürliche Umwelt mehr als zuvor und gehen häufiger raus. Sei es nur für einen kleinen Spaziergang in der Nachbarschaft. 45 % davon nehmen dadurch Außenwerbung deutlicher in ihrer Umgebung wahr. Dabei können OOH-Medien so ziemlich alles umfassen, was als Werbefläche genutzt werden kann; von riesigen Plakatwänden über Straßenkunst bis hin zu digitalen Bildschirmen. Letzteres punktet vor allem durch verbesserte Echtzeitdaten und macht OOH noch attraktiver für Unternehmen.
Es war einmal: Storytelling mit Out-of-Home-Werbung
Marken müssen sich immer mehr von der Konkurrenz abheben. Das gelingt nur, wenn sie eine Geschichte in ihrer Kommunikation erzählen. Geschichten werden leichter verarbeitet und triggern genau jene Bereiche im Gehirn, die zu 95 % für unsere Entscheidungen verantwortlich sind. Dabei überzeugen keine rationalen Fakten, sondern die Emotionen. Diese schaffen eine Verbindung zwischen Verbraucher*innen und der Marke. Und bestens geeignet dafür sind nun einmal bunte Geschichten. Dieses Storytelling wird gerade im OOH-Bereich dieses Jahr eine noch größere Rolle spielen. Marken können ihre Kund*innen nun direkt am Point-of-Sale abholen – und sie mit bühnengerechten Erzählungen aus dem Alltag reißen.
Spannend wird es vor allem dann, wenn das Ende der Geschichte offen bleibt und Fußgänger*innen erst in anderen Medien erfahren, wie es weitergeht. Wichtig dabei ist, dass die Marke ihre eigenen Werte nicht verliert.
Digitale Outdoor-Werbung? Let’s DOOH it!
OOH goes digital. Noch nie waren die digitalen Werbeträger so erfolgreich wie im letzten Jahr. Und das Jahr 2022 verspricht weiterhin Großes. Der Außenwerber „Ströer“ verzeichnete im letzten Quartal 2021 einen Zuwachs von 50 % Umsatz im digitalen Bereich und generiert deutschlandweit mit 70.000 Bildschirmen pro Monat nach eigenen Angaben über 15 Milliarden Werbekontakte.
Kein Wunder, denn DOOH-Medien haben einige Vorteile gegenüber dem einfachen Großplakat. Digitale Screens sind flexibler einsetzbar und Inhalte lassen sich besser an den Tag oder die Uhrzeit anpassen. Das ermöglicht eine treffsichere Ansprache an die jeweiligen Zielgruppen. Gleichzeitig bleibt die Werbung über die digitalen Screens länger im Kopf. Eine Studie gibt an, dass sich bis zu 80 % der Proband*innen an die Werbung auf digitalen Screens erinnern können. Beim TV hingegen kam man auf Werte zwischen 20 % bis 60 %.
DOOH und das Smartphone
Es gibt aber noch einen weiteren Grund, warum DOOH-Medien dieses Jahr für Unternehmen noch attraktiver werden: das Smartphone. Handys können nämlich ebenfalls bei der DOOH-Werbung hinzugezogen werden und ermöglichen es Marken, noch enger und direkter mit der Zielgruppe in Kontakt zu treten.
Sogenannte Beacons sind hier besonders beliebt. Diese Technologie überträgt Daten durch Bluetooth Low Energie (BLE) von einem Sendergerät (Beacons) zu einem Empfängergerät (Smartphone, Tablet etc.). Auf diese Weise lassen sich Inhalte von den Screens auf die Handys der Passanten spielen, die gerade an dem Werbemittel vorbeigehen. Insbesondere Wartezeiten am Flughafen oder der Bushaltestelle sind interessant. In diesen Fällen greifen Nutzer*innen oft zum Handy, um die Zeit zu überbrücken. Der perfekte Zeitpunkt, um den Wartenden gezielt Werbung auf dem Smartphone auszuspielen. Durch die Integration des Handys in den Bereich der Außenwerbung können Kampagnen noch effizienter gesteuert werden und Marken treten noch mehr in den Austausch mit ihren potenziellen Kund*innen.
Dasselbe in Grün? Öko-Außenwerbung als Zukunftsmodell
Nachhaltigkeit ist schon lange kein Trend mehr – und längst nicht mehr aus dem Alltag wegzudenken. Viele Unternehmen haben sich das Thema auf die Fahne geschrieben und strukturieren sich dafür entsprechend um. Im Fall klassischer Außenwerbung gibt es allerdings noch reichlich Luft nach oben.
Eine Großfläche (18 x DIN A1 Blatt) wird im Normalfall in kleineren Teilen gedruckt, angeliefert, beklebt und nach der Buchungsdauer verbrannt. Nachhaltig ist das nun nicht gerade. Einige OOH-Vermarkter haben das Problem erkannt und arbeiten bereits an ökologischen Lösungen. So bietet etwa die Agentur JvB.Weischer klimaneutrale OoH-Kampagnen in ihrem Portfolio an. Zu Berechnung dient ein eigens ins Leben gerufener KPI: der Tausender-Kontakt-Emissionswert (TKE). Dabei wird der CO₂-Ausstoß einer Kampagne mit der erlangten Reichweite verglichen. Der größte Treiber ist dabei die Logistik, die die Auslieferung der Werbemittel per Auto beinhaltet.
Generell ist dabei natürlich das Ziel, einen möglichst geringen Fußabdruck durch eine nachhaltige Kampagnensteuerung zu erlangen. Auch Ströer strebt mit seiner „Nachhaltigkeitsstrategie 2030“ einen bewussteren Umgang mit Medien an. Ein grünes Umdenken ist in der Außenwerbung folglich wichtig und bleibt auch noch 2022 ein Trend.
Fazit
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass sich in der Außenwerbung gerade viel tut. Innerhalb des Jahres wird sich die Branche noch mehr weiterentwickeln. Es bleibt spannend. Haltet dafür beim nächsten Spaziergang durch die Nachbarschaft also eure Augen offen.
Quellen:
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