Design ist in unserem privaten und beruflichen Leben allgegenwärtig: visuell, als Ausprägung eines Service, als digitales Tool oder als physisches Objekt. Es spielt heute und in Zukunft eine immer bedeutendere Rolle. Denn Objekte und Services ändern sich schneller und häufiger als je zuvor. Design ist deshalb auch heute schon weitaus mehr – und muss auch mehr sein – als eine hübsche Verpackung. Es ist die Antwort darauf, wie eine technische Lösung mit dem Menschen interagiert. Die geplant gute Idee hinter einer Informationsgrafik oder einem Service.

Durchdachtes Design sorgt für eine gute User Experience – im Idealfall bemerkt man nicht einmal, dass man gerade zum „Benutzer“ wurde, sondern macht es einfach. Schlechtes Design hingegen macht sich durch Unklarheiten, fehlerhafte Bedienung und mehr aufgeworfene Fragen als das Design zu lösen verspricht, bemerkbar.

Design als Treiber

Design kann als taktischer Treiber eingesetzt werden, um ästhetische und funktionale Bedürfnisse zu befriedigen. Als organisatorischer Treiber erschließt es in Form eines Connectors und Integrators neue Marktsegmente. Als Bestandteil der Strategie liefert es Business Modelle und führt zu einer hochwertigeren Wahrnehmung im Markt. Das steigert den Marktwert und sorgt für Wachstum.

Ist der Wert von Design messbar?

Während der ästhetische Sinn von Design unbestritten ist, blieb dessen Wert bislang ein eher subjektiv wahrgenommener. Die Frage war: Kann der Wert von Design überhaupt beziffert oder faktisch gemessen werden?  Die Antwort suchte zuletzt eine über fünf Jahre angelegte Studie: 300 börsennotierte Unternehmen, international und über alle Branchen, wurden hinsichtlich ihrer Design-Aktivitäten beobachtet. Dabei wurden über zwei Millionen Finanzdaten untersucht und 100.000 Design-Handlungen berücksichtigt. Um es gleich vorweg zu nehmen: Die Studie wurde nicht etwa von einem Design-Verband durchgeführt oder beauftragt, sondern von einer auf ökonomische Gewinnmaximierung spezialisierten Unternehmensberatung: McKinsey.

 

Companys need stronger design capabilities than ever before.

McKinsey „The Business Value of Design“

McKinsey-Design-Index

McKinsey darf man einen objektiven und ergebnisoffenen Studienaufbau unterstellen. Sie verglichen die Design-Orientierung von Unternehmen erstmals mit deren finanzieller Performance und erstellten daraus den McKinsey-Design-Index, kurz MDI.

Das Ergebnis: Unternehmen, die deutlich designorientierte Produkte und Dienstleistungen anboten, erzielten durchschnittlich 32% höhere Erlöse und bis zu 56% höhere Renditen als deren an Design nicht oder nur wenig interessierte Mitbewerber. Das galt sowohl für physische und digitale Produkte als auch für Services.

Für den MDI machte McKinsey vier Treiber verantwortlich:

  1. Analytische Führung
    Design ist auch Aufgabe des TOP-Managements und darf ebenso rigoros in Zahlen gemessen werden wie etwa Finanzdaten.
  2. Cross-Functional Talent
    Interdisziplinäre Teams sind unbedingte Voraussetzung für herausragende, nutzerzentrierte Produkte und Services.
  3. Continous Iteration
    Schon in der Phase der Entwicklung sollten User mit einbezogen werden und Erkenntnisse in Feedbackschleifen berücksichtigt werden. Design ist ein kontinuierlicher Prozess der Weiterentwicklung.
  4. User Experience
    Herausragende Produkte und Services entstehen nicht in Silos. Eine gute User Experience umfasst physisches, visuelles, digitales und Service-Design.

Visuelles Design

Kommunikations-, Interface- und Corporate Design sind die äußeren, unmittelbar sichtbaren Organe des Designs. Sie müssen konsistent das gleiche Marken- und Qualitätsversprechen halten, das Unternehmen, Produkte und Dienstleistungen geben – und auch umgekehrt. Idealerweise sind das mehr als ein paar Farben und das Logo.

Wert für Ihr Unternehmen

Lassen Sie Ihre Marketingaktivitäten die gleichen Werte und User Experiences kommunizieren, die Ihr Unternehmen, dessen Produkte und Services vorleben. Bilden Sie interdisziplinäre Teams und gönnen Sie Ihren Kunden und Usern eine gute Marken-Experience – sie werden es Ihnen danken.

Quellen:

McKinsey „The Business Value of Design“

Design Management Institute „The Value of Design“

Markenverband, Rat für Formgebung „Die Schönheit des Mehrwertes“

Lutz ist Creative Director und Innovationsmanager bei New Communication. Seit Agentur-Gründung sorgt er für öffentliches Aufsehen mit wegweisenden Designs und Interfaces. Nebenbei lebt er seine Typographie-Leidenschaft aus. Definiert Corporate Designs. Leitet Kreativ-und Innovationsworkshops. Ist mehrfacher Fachbuch-Autor. Und generiert systematisch Ideen im Sekundentakt. Während Sie diesen Text lesen, waren es übrigens 15 neue.

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