Hat ein Unternehmen seinen (Marken-)Sinn des Lebens gefunden, geht es den nächsten Schritt: Es verschreibt sich der GemeinwohlÖkonomie (GWÖ) oder der Quantenwirtschaft. Das Wohl von Mensch und Umwelt wird zur Priorität des Wirtschaftens.

Der Europäische Wirtschafts- und Sozialausschuss nahm eine Initiativ-Stellungnahme zur Gemeinwohl-Ökonomie mit 86 Prozent der Stimmen an. Er empfiehlt eine Aufnahme in den Rechtsrahmen der Europäischen Union. Und es gibt bereits Vorreiter: Salzburg und Baden-Württemberg haben die GWÖ in ihre Regierungsprogramme aufgenommen. In Valencia bereitet man das erste Fördergesetz für bilanzierte Purpose-Unternehmen vor. Schon jetzt unterstützt das Bundesland KMU, Vereine und Bildungsträger, die alternative Wirtschaftsansätze verfolgen. Auch in Schleswig-Holstein finden sich die ersten Gemeinwohl-Unternehmen.

Wie misst man Gemeinwohl?

Doch wie misst man Erfolge der Gemeinwohl- Ausrichtung eines Unternehmens oder einer Gesellschaft? In der heutigen realen Wirtschaft gar nicht – es fehlen die geeigneten Erfolgsindikatoren. Aktuell bilden Bruttoinlandsprodukt, Finanzgewinn und Finanzrendite die zentralen Anhaltspunkte für Erfolg. Sie sagen jedoch nichts Verlässliches über die Auswirkungen der Purpose- Ausrichtung aus. Das Produkt Gemeinwohl könnte daher in Zukunft anhand eines repräsentativen Indikatoren-Sets gemessen werden – beispielsweise bestehend aus Gesundheit, Bildung, Teilhabe, sozialem Zusammenhalt, ökologischer Stabilität, Sicherheit und subjektivem Wohlbefinden.

Die konkreten Komponenten könnten von der Bevölkerung in dezentralen Beteiligungsprozessen selbst definiert werden. Somit würde die Identifikation mit dem Gemeinwohl-Produkt steigen.

Analog dazu ließe sich der Erfolg eines Unternehmens, sein Beitrag zum Gemeinwohl, mit einer „Gemeinwohl-Bilanz“ messen. Diese würde die brennendsten Fragen der Gesellschaft an Unternehmen beantworten: Wie sinnvoll ist das Produkt, die Dienstleistung? Wie ökologisch wird produziert, vertrieben und entsorgt? Wie human sind die Arbeitsbedingungen? Werden Frauen und Männer gleichbehandelt und -bezahlt? Wie werden die Erträge verteilt? Wer entscheidet? Wie kooperativ verhält sich das Unternehmen auf dem Markt?

Gemessen wird in Punkten. Jedes Unternehmen könnte maximal 1.000 Punkte erreichen. Um das Ergebnis kenntlich zu machen, eignet sich eine „Gemeinwohl-Ampel“ auf allen Produkten und Dienstleistungen. Sie erleichtert Konsument*innen die Kaufentscheidung. Je besser die „Gemeinwohl- Bilanz“ eines Unternehmens, desto mehr staatliche Vorteile erhält es – zum Beispiel niedrigere Steuern, Zölle, Zinsen oder Vorrang beim öffentlichen Einkauf. Mithilfe dieser Anreiz-Instrumente werden ethische Produkte preisgünstiger als unethische. Und die Gesetze des Marktes wären mit den Werten der Gesellschaft im Einklang.

Sören ist Geschäftsführer von New Communication. Der studierte Betriebswirt ist immer auf der Jagd nach neuen Herausforderungen. Wenn er die in der Gegenwart nicht findet, sucht er sie in der Zukunft – in Form von Trends, die die Marketing-Welt bewegen. Und weil Zeitreisen für Sören nicht genügen, überrascht er im Anschluss die gesamte Belegschaft mit Stunt-Training. Ehrensache, dass wir auch dort für ihn durchs Feuer gehen.

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