Was will man mit IR erreichen? Zum einen will ein Unternehmen so neue Anleger finden. Zum anderen ist es ein Service für bestehende Investoren. Sie wollen wissen, was mit ihrem Geld geschieht und um das herauszufinden, sollte das Unternehmen ihnen mehr bieten als die aktuellen Kurse auf N24 oder rückblickend im jährlichen Geschäftsbericht. Dieser Service geht über den weit über den Pflichtteil hinaus und findet sich idealerweise überall da, wo die Investoren sind.

Mobile, immer wieder mobile

Smartphones und Tablets sind fester Bestandteil vieler Trends, themen- und branchenübergreifend. Das ist bei Investor Relations nicht anders. Wer seine Investoren erreichen will, sollte selbst mobil erreichbar sein. Daher muss sichergestellt sein, dass eine IR-Website auch auf mobilen Endgeräten optimal dargestellt wird und schnell lädt. Ist das nicht der Fall sind die Investoren genervt, da sie nicht finden, was sie suchen. Aber auch Google rankt die Seite schlechter. Dies führt wiederum zu einer schlechteren Sichtbarkeit.

Bewegtbild

Videos sind nicht ganz neu in der Investor Relations Welt. Doch gewinnen sie immer weiter an Bedeutung. Ob Vlogs der Investor Relations Officers (IRO) zu aktuellen Themen oder Ausschnitte von Vorträgen des Vorstands. Den Vorstand sprechen zu hören und dabei auch zu sehen ähnelt einem persönlichen Treffen. Die Videos schaffen also eine engere Beziehung zwischen Investoren und Unternehmen. Auch komplexere Sachverhalte lassen sich oft leichter in kleinen Videos erklären. So wird Verständnis und Transparenz geschaffen. Bewegtbild sollte daher nicht mehr als Nice-to-have gesehen werden, sondern fester Teil der IR-Strategie werden. Die Videos können dann auf YouTube hochgeladen und auf der Website eingebunden werden. Wie der Trend in der Realität aussehen kann, zeigt MobileIron.

Dynamisch

Kurse sind nicht immer stabil. Daher dürfen vor allem Investor Relations nicht statisch sein, sondern müssen sich stets den neusten Kursen anpassen. Plattformen wie StockTwits bereiten Daten der Märkte für Händler und Investoren in Echtzeit auf – und lassen sich anpassen und in die eigene Website integrieren. Doch nicht nur die aktuellen Kurse sollten dynamisch sein. Grafiken und Kennzahlen sollen überzeugen. Das funktioniert am besten, wenn man mit ihnen interagieren kann und sich so aus der Masse der Zahlen genau die herausfiltern lassen, die für den jeweiligen Investoren die höchste Relevanz haben. Wie man das umsetzen kann, sieht man bei dem Fortune 500 Unternehmen Aflac.

Nachhaltig

Man will sein Geld nicht irgendjemandem geben. Innovativ sollte es sein. Doch die innovativsten Unternehmen können nur schwer Investoren von sich begeistern, wenn es an der Nachhaltigkeit hapert. Und so zeigt sich auch hier wieder ein Punkt, der in anderen Bereichen der PR und des Marketings seine Runden macht: Corporate Social Responsibility. Seit 2017 ist CSR aber für Unternehmen mit über 500 Mitarbeitern mehr als ein Trend – es ist Pflicht. Gemäß der EU Richtline müssen diese Unternehmen nun darlegen, wie es innerhalb des Unternehmens mit Themen wie Umwelt, sozialem Engagement, Menschenrechten, Diversity und nicht zuletzt Korruption umgegangen wird. Und auch kleineren Unternehmen steht es gut zu Gesicht sich zu CSR zu äußern. Ein guter CSR Bericht schafft Vertrauen und minimiert Reputationsrisiken. Unternehmen können sich als verantwortungsvoll und glaubwürdig präsentieren – wer will schließlich Geld in Unternehmen investieren, die diese Qualitäten nicht aufweisen?

IR Monitoring

Oft erhalten Unternehmen wenig bis gar kein Feedback zu ihren Unternehmenspräsentationen. Doch genau dieses Feedback wäre ungemein nützlich, könnte es doch hinsichtlich der Präferenzen der Investoren optimiert werden.  Spezielle Tools machen das möglich. Sie helfen dabei, die Investoren kennenzulernen, herauszufinden, was sie interessiert und wie sie die Daten ihrer Anlagen am liebsten aufbereitet haben. Diese Tools analysieren und überwachen online in Echtzeit, was die Investoren wirklich denken und was sie bewegt. Diese so gesammelten Daten können dann genutzt werden, um die Ansprache zielgerichtet zu optimieren.

Social Media

Dass Social Media schon länger Bestandteil der IR ist, ist bekannt. Unterstrichen wird diese Tatsache vom neuen IR Social Network IRspace. Angetrieben vom IR Magazin richtet sich diese Plattformen zunächst an die, die die relevanten Nachrichten für die Investoren aufbereiten: die IROs. Doch es zeigt, wie sehr die Community daran interessiert ist, sich ständig über die neusten Trends auszutauschen. Social Media eignet sich aber auch hervorragend, um Nachrichten rund um das Unternehmen zu verbreiten. Und es geht auch anders herum: Wer seine Kanäle in die Website einbaut, ermöglicht es den Investoren von dort für sie relevante Beiträge direkt in ihrem Netzwerk zu teilen und dabei die IR-Website nicht verlassen zu müssen. Ein gutes Beispiel dafür ist das Unternehmen flex.

Fazit

Viele der Punkte sind nicht nur für Investor Relations relevant. Es zeigt sich viel mehr, dass IR Teil der Unternehmenskommunikation ist und nicht stiefmütterlich behandelt werden sollte. Und gerade weil die genannten Punkte auf so viele andere Bereiche ebenso zutreffen, sollte die Implementierung wenig umständlich sein, wenn es denn schon für andere Bereiche erfolgt ist. Ist das nicht der Fall, so gibt es einen Grund mehr sich stärker mit den einzelnen Themen auseinanderzusetzen und sie anzugehen.

Quellen:

linkedin.com

q4blog.com

iroptimizer.com

csr-berichtspflicht.de

Jana sorgt als ausgebildete Social-Media-Managerin und Expertin für Public Relations und Newsletter-Marketing bei New Communication dafür, dass ihre Kunden im Rampenlicht stehen. Als Fachfrau für Krisenkommunikation, Influencer Relations und Investor-Relations trifft sie immer den richtigen Ton. Kein Wunder, dass die studierte Anglistin und Skandinavistin privat dem medialen Getöse gern mal den Rücken kehrt und in Norwegen Schnee- statt Shitstorms die Stirn bietet.

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