Hobby Professionals haben in ihrer Freizeit eine Lieblingsbeschäftigung. Ihr widmen sie sich mit großer Leidenschaft. Genau diese Passion macht die Hobby Professionals so einzigartig. So authentisch. Und so extrem erfolgreich. Als Quereinsteiger sorgen sie immer öfter für frischen Wind und kreative Konzepte im Handel. Obwohl monetäre Aspekte ihnen gar nicht so wichtig sind.

Das Hobby zum Beruf machen

Das eigene Freizeitvergnügen professional betreiben – diesen Wunsch haben viele Menschen. Immer häufiger wird er Wirklichkeit. Das verdanken sie vor allem den günstigen Online-Plattformen. Denn dort können sie ihre selbst gemachten Produkte und eigenen Dienstleistungen ganz einfach an den Mann oder an die Frau bringen.

Hobby Professionals bieten zwar meistens nur eine kleine Produktpalette an. Doch das ist kein Nachteil. Im Gegenteil: Es unterstreicht vielmehr ihre Exklusivität. Genau das überzeugt die Konsumenten. Sie schlussfolgern: Wenn sich jemand hingebungsvoll einer Sache verschreibt, muss sie besonders gut sein.

Kreative Köpfe – ungewöhnliche Business-Ideen

Der finanzielle Erfolg ist für Hobby Professionals nur zweitrangig. Ihnen geht es vorrangig um Selbstverwirklichung, Sinnfindung und Erfüllung. Außerhalb der üblichen Geschäftszeiten und Ausbildungen bringen Sie neue Denkansätze mit und gehen unkonventionelle Wege. Kein Wunder, dass viele mit ausgefallenen Konzepten und innovativen Businessideen überraschen. Hier 3 Beispiele:

Der Herr der Fliegen

Ein erfolgreicher Hobby Professional ist der 14-jährige Moziah „Mo“ Bridges. Der Teenager aus Memphis, Tennessee, verblüfft mit seinen selbst geschneiderten Fliegen den Modemarkt.

Schon als Kind hatte er ein Faible für edle Materialien und kleidete sich in Anzug mit Fliege. Doch das Modeangebot traf nicht seinen Geschmack. Kurzerhand nutzte er die Stoff-Fabrik seiner Großmutter, um selbst entworfene Fliegen herzustellen. 2014 erwirtschaftete seine Firma Mo`s Bows einen Reingewinn von etwa 65.500 Euro.

Das Getränk zum Döner

Jan Plewinski und Roman Will aus Bremen lieben Döner. Wenn da nur nicht der Knoblauchgeruch wäre. Der kommt bei Arbeitskollegen nicht gut an. Und erst recht nicht bei neuen Bekanntschaften.

Die zündende Idee kam ihnen im Winter 2011: Ein Getränk muss her, das Küsse nach dem Dönergenuss versüßt. Die Jungunternehmer entwickelten die „Kuss-Brause“ Papa Türk. Die Limonade lässt den Geruch würziger Speisen ganz einfach verduften. Papa Türk gibt es inzwischen in 3 Geschmacksrichtungen.

Im April 2016 überzeugten die Bremer in der TV-Sendung „Die Höhle der Löwen“ den Investor Ralf Dümmel. Danach wurden allein bei einer Abfüllung über 1 Million Flaschen und Dosen vollgemacht. 2015 waren es nur 530.000 – im ganzen Jahr.

Ein Zoo aus Papier

Bei Wolfram Kampffmeyer aus Stuttgart alias Paperwolf bekommt man Löwenköpfe für die Wand, Füchse fürs Wohnzimmer und viele andere Tiere. Die Trophäen erfreuen sogar Tierschützer, denn die 3D-Modelle bestehen nur aus Papier. Die tierliebe Wanddeko wird als faltbarer Bastelbogen geliefert. Mit einem Klebestift und etwas Geduld kann man sie ganz einfach selbst zusammensetzen.

Wie die Idee zu dem Papierzoo entstand? Kampffmeyer beschäftigt sich beruflich mit Computer-Animationen und wollte mal „etwas zum Anfassen“ machen. Zunächst entwarf er ein kleines Schweinchen. Andere Tiere und positives Feedback folgten. Heute kann Paperwolf von seinem Hobby leben.

Der Mensch als Marke

Anders als bei großen Konzernen besitzen die aus einem Hobby geborenen Start-ups ein echtes Gesicht. Hobby Professionals sind das Aushängeschild ihrer Marke. Sie sind mit dem Produkt emotional verbunden – wir kaufen auch ihre Geschichte und Träume. Verkäufer und Kunde begegnen sich auf Augenhöhe.

Online-Plattformen wie Dawanda treiben diese Entwicklung an. Nach dem Motto „Eröffne noch heute deinen Shop und mache deine Leidenschaft zum Beruf“ finden sich dort inzwischen Tausende Handarbeiter, Designer, Hobbyköche und Hobbygärtner.

Letztes Jahr verkauften 380.000 Anbieter über 6 Millionen Produkte bei Dawanda. Täglich kamen 15.000 neue Produkte hinzu. Auch Instagram und Pinterest zeigen immer mehr Produktbilder von Hobby Professionals.

Quellen:

zukunftsinstitut.de

dawanda.de

mosbowsmemphis.com

bild.de

papatuerk.de

paperwolf.de

Sören ist Geschäftsführer von New Communication. Der studierte Betriebswirt ist immer auf der Jagd nach neuen Herausforderungen. Wenn er die in der Gegenwart nicht findet, sucht er sie in der Zukunft – in Form von Trends, die die Marketing-Welt bewegen. Und weil Zeitreisen für Sören nicht genügen, überrascht er im Anschluss die gesamte Belegschaft mit Stunt-Training. Ehrensache, dass wir auch dort für ihn durchs Feuer gehen.

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