KI im Personalmarketing

KI wird in der Eignungsdiagnostik von Bewerber*innen angewendet. Algorithmen analysieren Social-Media-Profile und Anschreiben oder erstellen Persönlichkeitsprofile auf Basis der Sprache. Das klingt vom Ansatz sehr verlockend, wenn man verstanden hat, was Objektivität in der Diagnostik bedeutet. Eine diagnostische Methode wird dann als vollständig objektiv bezeichnet, wenn ein*e Diagnostiker*in – also ein leibhaftiger Mensch – das Ergebnis der Untersuchung nicht beeinflussen kann. Prof. Dr. Uwe P. Kanning ist Wirtschaftspsychologe an der Hochschule Osnabrück. Er hat sich mit dieser Thematik auseinandergesetzt und festgestellt: KI-basierte Personaldiagnostik gilt zwar als modern, aber ethisch als problematisch. Sie ist unbeliebt und schlecht für das Arbeitgeberimage. Auch wir empfehlen aus ethischen Gründen, die Personalauswahl auf Basis klassischer Diagnostiktools durchzuführen.

KI in der Kundengewinnung

Bei der Ermittlung von Customer Insights und der Messung von Werbewirkung finden sich bereits eine Reihe von KI-Tools. Affectiva und EmotionReader optimieren Bewegtbildinhalte, indem sie die durch Webcams aufgezeichneten Reaktionen der Betrachter*innen analysieren. Mit Neuro- Flash wiederum gelingt die Textoptimierung von Headlines, SEO-Texten, Claims und Calls-to-Action. Und das KI-basierte Tool Snappr ermittelt die Qualität von Personenporträts.

KI in der Kundenbindung

Laut Nielsen erreichen 59 Prozent aller Rabattaktionen im Retail nicht die Gewinnschwelle. Segment of One ist eine KI-Software, die es dem Retail ermöglicht, Rabatte und Coupons deutlich effizienter einzusetzen. Auf Basis anonymisierter Daten von Kund*innen und Verbraucher*innen, externer Haushaltspanels und bisheriger Promotionerfahrungen schlägt die KI maßgeschneiderte Rabattaktionen vor. Individualisierte Aktionscoupons werden über Smartphone, Kundenkarte, E-Mail-Newsletter oder Brief an die Kund*innen übermittelt. Das Kieler Unternehmen Clarifydata analysiert Daten von Kund*innen, um so die Wahrscheinlichkeit von Kündigungen vorauszusagen und Upselling-Potenziale zu ermitteln.

Fazit

Künstliche Intelligenz ist im Marketing sehr sensibel einzusetzen. Im Personalmarketing richtet es eher Schaden als Nutzen an. In den Bereichen der Werbeoptimierung kann es viele nützliche Dienste erweisen und die ein oder andere aufwendige Marktforschung ersetzen.

Sören ist Geschäftsführer von New Communication. Der studierte Betriebswirt ist immer auf der Jagd nach neuen Herausforderungen. Wenn er die in der Gegenwart nicht findet, sucht er sie in der Zukunft – in Form von Trends, die die Marketing-Welt bewegen. Und weil Zeitreisen für Sören nicht genügen, überrascht er im Anschluss die gesamte Belegschaft mit Stunt-Training. Ehrensache, dass wir auch dort für ihn durchs Feuer gehen.