Karriere-Netzwerke sind aus der Berufswelt nicht mehr wegzudenken. Dort informieren sich User am zweithäufigsten über offene Job-Angebote oder potenzielle Arbeitgeber. Zu diesem Schluss kommt die Studie Recruiting Trends 2020 der Universitäten Nürnberg und Bamberg. Für die kommenden 10 Jahre prognostizieren sie eine deutliche Zunahme. Nutzer werden sich demnach weniger mittels privat genutzter Social-Media-Kanäle informieren, sondern über Karriere-Netzwerke oder Spezialisten-Foren.

Doch nicht nur für das Personalmarketing sind Karriere-Netzwerke entscheidend: Auch im B2B-Marketing gehören sie zu den beliebtesten und erfolgreichsten Kanälen. Somit ist es für Unternehmen wichtig, sich in diesen Kanälen zu positionieren.

Gute Gründe für LinkedIn

Mit rund 690 Mio. Mitgliedern weltweit und fast 15 Mio. aktiven Nutzern in der DACH-Region ist LinkedIn das größte Karriere-Netzwerk weltweit – und auch hierzulande auf dem Vormarsch. Noch hat das deutsche Pendant Xing mit 18 Mio. Mitgliedern die Nase vorn. Trotzdem wird auch LinkedIn für deutsche Unternehmen zunehmend attraktiver. Die Entwicklung der letzten Jahre zeigt: Auf dieser Plattform geht es immer interaktiver, vielfältiger und persönlicher zu.

Unternehmen können mit zukünftigen Arbeitnehmern oder potenziellen Kunden im B2B-Umfeld in Kontakt treten – und Ihre Arbeitgeber-Marke und damit Ihr übergreifendes Marken-Image nachhaltig stärken. LinkedIn bietet die folgenden Möglichkeiten.

Firmenprofil ist Pflicht, Fokusseiten sind die Kür

Der Dreh- und Angelpunkt ist, wie bei allen sozialen Plattformen, das eigene Firmenprofil. Damit der erste Eindruck stimmt, gibt es bei LinkedIn diverse gestalterische Möglichkeiten. Außerdem sollte man relevante Keywords ergänzen. Die Unternehmensseite wird dann in den Such-Ergebnissen angezeigt, wenn Nutzer nach den Keywords suchen.

Um eine Follower-Basis aufzubauen, ermuntert man die eigenen Mitarbeiter, sich in dem Karriere-Netzwerk mit dem Unternehmen zu verbinden. Es reicht aus, wenn diese das Unternehmen als aktuellen Arbeitgeber auswählen.

Neben dem Firmenprofil haben Unternehmen auch die Möglichkeit, bis zu 10 Fokusseiten anzulegen. Dort können sie verschiedene Produkte oder Unternehmens-Bereiche gesondert herausstellen. Das Unternehmen Spotify versorgt mithilfe von Fokusseiten z. B. verschiedene Zielgruppen mit maßgeschneiderten Informationen: Neben der eigenen Firmenseite betreibt Spotify die Fokusseiten Spotify for Brands und Spotify for Artists.

Achtung: Überlegen Sie sich unbedingt vorab, ob Sie die Seiten auch regelmäßig mit Inhalten bespielen können. Denn wie in jedem Netzwerk muss auch dieser Kanal gepflegt werden. Sie haben keine personellen Kapazitäten für mehrere Fokusseiten? Dann beschränken Sie sich lieber auf Ihr Firmenprofil.

So funktioniert Content-Marketing im Karriere-Netzwerk

Das Karriere-Netzwerk lebt von neuen Inhalten. Unternehmen können eigenes für diesen Kanal erstellten Inhalt (nativen Content) posten. Oder Beiträge aus anderen Quellen teilen. LinkedIn selbst empfiehlt dabei ein Verhältnis von 80:20. Was gut funktioniert, sind:

  • How-to-Artikel
  • Listicles
  • relevante Branchen-News
  • Neuigkeiten aus dem Unternehmen (Produkt-Neuheiten, Auszeichnungen oder Event-Berichte)

Tipp: Die Erfahrung zeigt, dass Beiträge werktags zwischen 10 und 12 Uhr am besten performen. 

Bewegtbild-Inhalte sind die leistungsstärksten Formate. Videos können von YouTube eingebunden oder direkt auf LinkedIn hochgeladen werden. Der Vorteil eingebundener Videos: Sie werden direkt im Feed der Nutzer abgespielt. Das sorgt für Aufmerksamkeit – und für doppelt so viele Kommentare. Selbstverständlich bietet LinkedIn auch Analyse-Tools, um die Performance der Beiträge und die Interaktion der Zielgruppen auszuwerten.

Werbeformate für qualifizierte Zielgruppen

Bei LinkedIn tummeln sich hochqualifizierte Zielgruppen im professionellen Kontext: Entscheidungsträger, Führungskräfte, Studenten oder Kleinunternehmen. Mit diversen Targeting-Möglichkeiten können Unternehmen ihre Zielpersona auf sich aufmerksam machen.  LinkedIn bietet dazu verschiedene Ad-Formate:

  • Text-Ads: Die Klassiker der Formate sind kleine Text-Bild-Anzeigen, die neben dem Newsfeed ausgespielt werden.
  • Sponsored Content: Ob Bild-Text-, Video- oder Carousel Ads – sie erscheinen direkt im Newsfeed der Zielgruppe.
  • Message Ads: Diese Werbeformate landen als Sponsored InMail direkt im Postfach der anvisierten Nutzer.

Interessante Kandidaten finden und direkt ansprechen

Das Karriere-Netzwerk ist ein Marktplatz, der Angebot und Nachfrage im Business-Kontext zusammenbringt. Kandidaten mit geeigneten Profilen können gezielt ausgewählt und angesprochen werden. 2 von 10 Kandidaten haben ihren letzten Job gewechselt, weil ein Unternehmen sie direkt angesprochen hat. Und das, obwohl sie gar nicht aktiv auf Stellensuche waren. Auch die Einstellung zur Direktansprache ist positiv: 50 % der Kandidaten werden lieber aktiv von Unternehmen angesprochen als sich selbst zu bewerben.

Gruppen mit Potenzial

Unternehmen können in dem Karriere-Netzwerk Gruppen zu relevanten Themen beitreten. Oder selbst eine gründen. Auch wenn dabei aktives Engagement gefragt ist, eigenen sich Gruppen in vielerlei Hinsicht. Unternehmen können sich mit relevanten Beiträgen innerhalb einer Gruppe von themeninteressierten Nutzern als Experten etablieren. Sie können Aufmerksamkeit auf sich lenken. Oder auch interessante Kontakte knüpfen und pflegen. Die Gruppen lassen sich wiederum mit dem eigenen Firmenprofil als Featured Group hervorheben.

Ausblick

LinkedIn ist auf dem Weg, das größte Business-Netzwerk der Welt zu werden – und das relevanteste in Deutschland. Durch den kontinuierlichen Ausbau der Features und erfolgreichen Formate steigen nicht nur die Nutzerzahlen. Auch das Engagement und die Interaktionen mit interessanten Zielgruppen und Mitarbeitern wachsen. LinkedIn darf in keinem Marketing-Portfolio fehlen, wenn es darum geht, geeignetes Personal zu finden. Eine Arbeitgeber-Marke aufzubauen. Oder interessante Leads im B2B-Marketing zu generieren.

Quellen

Statista
LinkedIn
Futurebiz
Recruiting Trends 2020: Social Recruiting und Active Sourcing
Swat.io
Hubspot
Techtag

Mandy ist extrem flexibel. Kein Wunder – die studierte Online-Marketing-Fachwirtin hat 13 Jahre Kunstturn-Erfahrung. So wundert es nicht, dass sie den Spagat zwischen mehreren Experten-Rollen problemlos wuppt. Neben Unternehmenskommunikation und Personalmarketing ist Mandy bei New Communication auch für Marketing-Strategie und SEO-Projekte zuständig. Ganz nebenbei mischt sie noch im Management-Team mit. Sportlich, sportlich …

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