In drei Ebenen zur Smart City

Smart Cities sind Orte, an denen Akteure Technologien und Daten verwenden, um bessere Entscheidungen zu treffen und eine höhere Lebensqualität zu erzielen. Eine wichtige Rolle spielt dabei die künstliche Intelligenz (KI). Sie erhöht die Prognosevalidität. Effiziente Entscheidungen können damit grundlegend besser getroffen werden. Smarte Technologien finden Anwendung in nahezu allen Lebensbereichen: Sicherheit, Gesundheit, Mobilität, Infrastruktur, Umwelt und Gemeinschaftswesen.

All diese Bereiche beeinflussen die Lebensqualität der Bewohner. Um ein „Smart-City-Brummen“ zu erzeugen, ist ein Zusammenspiel zwischen drei Ebenen notwendig. Die Technologiebasis umfasst die Bausteine, die vorhanden sein müssen, um smarte Anwendungen bereitstellen zu können. Auf der zweiten Ebene befinden sich die spezifischen Anwendungen und Tools selbst, die Rohdaten und Warnungen so übersetzen, dass effiziente Entscheidungen getroffen werden können. Die dritte und wichtigste Ebene umfasst die Benutzerakzeptanz und -erfahrung. Denn nur wenn eine Anwendung weit verbreitet und verhaltensverändernd ist, ist sie auch erfolgreich und trägt somit zur Smart City bei.

Vorreiter der Smart Cities

Betrachtet man den Smart City Index, ist es nicht überraschend, dass Asien die Top 15 mit Städten wie Singapur, Shanghai oder Shenzhen dominiert. Überraschend ist allerdings, dass Wien die Liste der smartesten Städte als klarer Sieger anführt, gefolgt von London auf Platz zwei. Von den deutschen Städten befindet sich nur Berlin im oberen Drittel des Rankings.

Doch was machen Städte wie Wien und London anders und somit smarter? Beide Städte verfügen über ein zentrales Entscheidungsorgan, welches als vorantreibende Kraft die technische Kompetenz bündelt, zentral die Projekte steuert und die unterschiedlichen Interessensgruppen koordiniert.

Potenziale von Smart Cities

Es gibt bereits zahlreiche Smart-City- Technologien, in denen mehr Potenzial schlummert, als man auf den ersten Blick vermuten mag. Bei voller Ausschöpfung können durch diese Technologien wichtige Indikatoren der Lebensqualität um 10 bis 30 Prozent verbessert werden.

Mehr Sicherheit im öffentlichen Raum

Seit Juni vergangenen Jahres rollt ein „Robocop“ durch die Straßen der Millionenstadt Dubai. Der menschenähnliche Roboter soll mithilfe von verschiedenen technologischen Features der Polizei dabei helfen, die Stadt der Zukunft sicherer zu machen. Mittels einer eingebauten Kamera kann der Robocop Gesichter erkennen. Eine Live-Bild-Übertragung ermöglicht eine bessere Überwachung öffentlicher Plätze. Darüber hinaus soll der Robocop Anzeigen und Strafzettel entgegennehmen. Über ein integriertes Touchpad können Bürger beispielsweise einen verlorenen Gegenstand oder einen Unfall melden.

Saubere und nachhaltigere Umwelt

Die Software City Air Management (CyAM) von Siemens hilft bereits Städten, die Stickoxid- und Feinstaubwerte zu kontrollieren. Es handelt sich dabei um eine intelligente, auf KI basierende Software, die aktuelle Messwerte von Luftschadstoffen mit der aktuellen Wettervorhersage verbindet und anhand dieser Daten Prognosen für die nächsten Tage ableitet. Über ein Dashboard kann die Stadtverwaltung die Messwerte abrufen. Mittels eines Ampelsystems wird die Entwicklung der Werte visualisiert. Darüber hinaus schlägt CyAM Maßnahmen vor, wie die Städte ihre Schadstoffkonzentrationen kurzfristig senken können.

Effiziente Energienutzung

Seit einigen Jahren entsteht in der österreichischen Hauptstadt das Stadtentwicklungsprojekt VIERTEL ZWEI. Das Pilotprojekt versucht, die Blockchain-Technologie im Bereich der Energieversorgung einzusetzen. Bewohner sollen dabei die Möglichkeit erhalten, den von ihnen zum Beispiel per Solarpanel erzeugten Strom weiterzuverkaufen, wenn sie ihn selbst nicht benötigen. Die Blockchain- Technologie macht Drittparteien für den Stromverkauf oder die Einspeisung ins Netz überflüssig. Das maximiert den Gewinn. In Zeiten der zunehmenden Elektromobilität beziehen viele Userinnen und User künftig vielleicht nicht mehr nur an einem festen Wohnort Strom. Ein Stromvertrag, der nicht länger an Adressen gebunden ist, sondern stattdessen an Personen, könnte daher im Zusammenhang mit Blockchain an Bedeutung gewinnen.

Städte gemeinschaftlich gestalten

Amsterdam etablierte bereits 2009 mit seiner Online- Plattform „Amsterdam Smart City“ einen Pool für kreative Ideen und gehört seitdem zu den führenden Smart Cities in Europa. Ziel ist es, die Bürger den Innovationsprozess der Stadt mitgestalten zu lassen. Die Bewohner können eigene Ideen mit anderen Interessierten diskutieren, Finanzierungsmöglichkeiten für ihre Ideen suchen, sich über mögliche rechtliche und bürokratische Hindernisse austauschen und direkte Ansprechpartner für laufende Projekte finden.

Hier ziehen alle an einem Strang: Die Stadt koordiniert den Austausch, die Unternehmen finanzieren Ideen, Wissenschaft, und die Bürger steuern ihre Kreativität bei. Auch in Rio de Janeiro startete eine Art interaktive App, um die Bewohner der brasilianischen Großstadt aktiv und basisdemokratisch an der Entwicklung ihrer Stadt mitwirken zu lassen.

Das französische Tech-Start-up toolz entwickelte die App „Smart Favela“, mit der die Favela- Bewohner über neue Investitionen abstimmen und so ihre Umgebung aktiv mitgestalten können. Die App bildet hierzu einen digitalen Avatar der Favela ab, der alle Details dreidimensional wiedergibt. Stadtplaner können potenzielle Infrastrukturprojekte innerhalb des 3D-Models problemlos visualisieren.

Im Gegensatz zu bisherigen Versuchen, die brasilianischen Favelas zu kartografieren, bezieht die „Smart Favela“-App erstmals die Bewohnerinnen und Bewohner aktiv in den Gestaltungsprozess ihrer Heimat mit ein. In Smart Cities werden immer mehr Prozesse digitaler und automatisierter verlaufen. Der Markt ist riesig. Laut einer Studie von Frost and Sullivan winken im Jahr 2025 Geschäftsmöglichkeiten im Wert von über 2 Billionen US-Dollar.

Die Entwicklung zu Smart Cities wird insbesondere in der Mobilität, im Energiesektor, im Gesundheitsbereich, in der Umweltwirtschaft und in den Kommunen an Fahrt aufnehmen. Aber auch im Einzelhandel, in der Freizeitwirtschaft und in der Gastronomie stehen umwälzende Veränderungen an.

 

Quellen:

t3n.de

politik-digital.de

new.siemens.com

hub.beesmart.city

change-magazin.de

background.tagesspiegel.de

McKinsey Global Institute, „Smart Cities: Digital solutions for a more livable future“

Mandy ist extrem flexibel. Kein Wunder – die studierte Online-Marketing-Fachwirtin hat 13 Jahre Kunstturn-Erfahrung. So wundert es nicht, dass sie den Spagat zwischen mehreren Experten-Rollen problemlos wuppt. Neben Unternehmenskommunikation und Personalmarketing ist Mandy bei New Communication auch für Marketing-Strategie und SEO-Projekte zuständig. Ganz nebenbei mischt sie noch im Management-Team mit. Sportlich, sportlich …

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