Sich Wissen anzueignen ist heute leichter, zugleich aber auch schwerer denn je. Es ist nahezu überall zugänglich, und das Internet liefert uns Antworten auf Fragen, die wir nicht einmal gestellt haben. Das scheint auf den ersten Blick das absolute Paradies zu sein, will man seinen Wissensdurst stillen. Doch leider wird es durch die schieren Mengen nicht unbedingt einfacher, den Wald vor lauter Bäumen zu erkennen. Das Ergebnis: Fake News schaffen es immer wieder, sich Gehör zu verschaffen. Das ist vor allem in den Bereichen Wirtschaft und Politik ein Problem. Doch der Wissensdurst geht über die klassischen Nachrichtenthemen weit hinaus. Vor allem zu kleinen Problemen des Alltags suchen Menschen Antworten im Netz.

Die Rückkehr der Podcasts

Podcasts sind dabei eine immer beliebtere Möglichkeit, Wissen bequem zu konsumieren. In einer Umfrage lag das eigentlich bereits totgesagte Format jetzt hinsichtlich der Nutzung sogar noch vor Hörbüchern. 2016 gaben noch 14 Prozent der Befragten an, hin und wieder Podcasts zu hören. 2019 waren es immerhin schon 26 Prozent. Vor allem für die 14- bis 29-Jährigen ist dieses Format wieder interessant. Und auch die Gründe bekräftigen den Trend zur Wissenskultur. Zwar gaben 35 Prozent an, Podcasts zur Unterhaltung zu hören, 34 Prozent aber hörten Podcasts, um auf dem Laufenden zu bleiben, und 32 Prozent wollten etwas Neues lernen und sich bilden. Mit so einem Markt lässt sich Geld machen. Die USA prognostizieren daher, dass die Werbeumsätze in Podcasts bis 2021 auf rund 694 Millionen US-Dollar steigen werden. (2019 noch etwa 467,3 Millionen US-Dollar) Und diese Werbung kommt an, gaben doch auch 86,2 Prozent an, dass sie einen Podcast nicht aufgrund von Werbung abbrechen würden.

Fast Learning

Tl;dr heißt es oft im Internet. Too long; didn’t read (Zu lang, nicht gelesen) hält vielleicht auch so manchen davon ab, ein Sachbuch zu lesen. Das will Blinkist ändern und fasst zahlreiche Sachbücher unterschiedlichster Fachbereiche zusammen. In einem Blink (dt. Blinzeln) kann man sich so die wichtigsten Informationen herausziehen. Und wer neugierig ist, besorgt sich dann immer noch das Buch in voller Länge. Fest steht: Dümmer wird man dadurch nicht.

Wissensmanagement

Für Unternehmen heißt Wissenskultur aber auch, Wissen den Mitarbeitern frei zugänglich zu machen. Und das gilt für alle Mitarbeiter, egal welcher Ebene oder Hierarchie. Zahlreiche Tools und Methoden helfen dabei, das Wissen zu sortieren, strukturieren und zu verteilen. Das Ziel: Schwarmintelligenz statt Schubladendenken. Mitarbeiter unterschiedlichster Disziplinen sollten die Köpfe zusammenstecken und neue Lösungen erarbeiten.

E-Learning

Nicht immer befindet sich das benötigte Know-how bereits im Unternehmen. Schulungen, Fortbildungen und Seminare vermitteln Wissen, sind aber teils mit erheblichem Zeitaufwand verbunden. Zeit, die nicht nur in das Lernen neuen Wissens fließt, sondern auch in Reisezeit, um die Seminarorte zu erreichen. Webinare und E-Learning lassen diesen Zeitaufwand schrumpfen und sind oft so flexibel, dass auch Mitschnitte der Kurse später für die Teilnehmer verfügbar sind. Die Formate variieren stark. Für eine sehr große Anzahl an Teilnehmern eignen sich sogenannte Massive Open Online Courses (MOOC), also quasi Online-Studienangebote ohne Zulassungsvoraussetzung. Meist gibt es keinen Tutoren, sondern die Inhalte werden in Videoclips und durch Lesematerial vermittelt. So lernen Start-ups in Schleswig-Holstein wichtiges Basiswissen über die MOOC-Plattform yooweedoo.org.

Kollaboration ist eine weitere Möglichkeit der Wissensvermittlung und fördert gleichzeitig den Austausch. Tools helfen, Entfernungen zwischen den Teilnehmern geradezu verschwinden zu lassen. Mit dem Tutorial-Learning stehen Videoclips im Vordergrund. Diese werden beispielsweise auf YouTube angeboten. Dabei geht es nicht immer nur um unternehmerisches Wissen. Auch das Wechseln einer Autobatterie lernt man heute am Bildschirm. Edutainment, Life-Long-Learning und Learning-on-Demand sind weitere Aspekte des E-Learnings, die immer attraktiver werden und so die Wissenskultur weiter fördern.

Was ist noch notwendig, um die Wissenskultur voranzutreiben? Neben dem Austausch untereinander ist auch die Neugier unerlässlich und muss geweckt werden. So zeigt die Wissenskultur, dass sie in vielen anderen Bereichen integriert ist. Nicht nur kann die Shareability für sie von Bedeutung sein, sondern auch das Innovationsmanagement. Der Kern der Wissenskultur ist jedoch, dass das Wissen überhaupt geteilt wird. Daher sind besonders auch Open Knowledge und Open Innovation, also das Zugänglichmachen von Wissen, von großer Bedeutung für diesen Trend.

Quellen:

zukunftsinstitut.de

gabal.de

 

Jana sorgt als ausgebildete Social-Media-Managerin und Expertin für Public Relations und Newsletter-Marketing bei New Communication dafür, dass ihre Kunden im Rampenlicht stehen. Als Fachfrau für Krisenkommunikation, Influencer Relations und Investor-Relations trifft sie immer den richtigen Ton. Kein Wunder, dass die studierte Anglistin und Skandinavistin privat dem medialen Getöse gern mal den Rücken kehrt und in Norwegen Schnee- statt Shitstorms die Stirn bietet.

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