Viele Menschen bevorzugen ein knappes Video gegenüber langen Texten auf einer Website. „Schuld“ ist das visuelle Denken. Forscher*innen haben herausgefunden, dass 60–65 % der Bevölkerung überwiegend in Bildern denkt. Erklärvideos machen sich diese Erkenntnis zunutze.

Die meist kurzen Filme bringen komplexe Sachverhalte mit einfarbigen oder bunten Illustrationen Schritt-für-Schritt auf den Punkt. Spannende Texte und poppige Bildkompositionen im Filmformat halten die Aufmerksamkeit und verhindern, dass sich die Zuschauer*innen (im wahrsten Sinne des Wortes) abschalten.

Von der Idee bis zur Produktion

Gute Erklärvideos brauchen eine professionelle Vorbereitung. Dabei werden entscheidende Faktoren wie Zielsetzung, Illustrationsstile, Sprecher*innen, Sound- und Bilddesign festgelegt. Diese bilden später die Grundlage für die Produktion.

Sobald alle Informationen zusammengetragen wurden und eine konkrete Vorstellung besteht, geht es an die Kreation eines Sprecher*innentexts. Das Thema des Erklärvideos wird zu einer möglichst spannenden Storyline verwebt. Die Sprache des Unternehmens, seine Zielgruppe und natürlich das Thema des Videos entscheiden, ob die Story und der Text sachlich und neutral oder emotional ausfallen. Das Einsprechen übernehmen in der Regel professionelle Sprecher*innen.

Im Anschluss geht es an die Kreation eines Storyboards. Dabei handelt es sich noch nicht um animierte Szenen. Das Storyboard ist die zeichnerische Version des Konzepts. Zunächst entstehen viele kleine Schlüsselszenen, die eine genaue Vorstellung davon geben, wie die spätere Animation aussehen wird. So ist sichergestellt, dass Kund*in und Agentur die gleiche Vision teilen.

Im nächsten Schritt werden die Schlüsselszenen im gewählten Stil zum Leben erweckt. Dieser wurde bereits in der Konzeptionsphase festgelegt. Bewährte Darstellungsformen in Erklärvideos sind der klassische Whiteboard-Stil, Legetrick, Flat-Design, 3D Animationen oder Comic-Design (mehr dazu im Verlauf des Artikels).

Nach Bedarf wird das vorgearbeitete Text-Skript mithilfe von Untertiteln in das Bild eingefügt oder auf der Tonebene als Audio eingespielt. Atmosphärische Hintergrundmusik und kleine Soundeffekte vollenden die Erklärvideo-Produktion.

Animation vs. Realdreh

Warum lohnt sich ein Erklärvideo in illustrierter Form häufig mehr als Realfilme? Die Produktion eines Realfilms ist oftmals deutlich kostspieliger. Das liegt vor allem an der längeren Vorbereitungszeit und Ressourcen wie der passenden Location, dem Wetter, der Drehgenehmigung sowie der Tagesform der Protagonist*innen. Zwar punkten Realfilme mit einem höheren Identifikations-Potenzial. Doch im direkten Vergleich mit illustrierten Erklärvideos verläuft die Informationsvermittlung meist weniger aufregend und eher nüchtern.

Per Illustration lassen sich komplexe Themen vereinfacht darstellen, die real nur schwer mit einer Kamera aufzunehmen sind. Wo Realbild an seine Grenzen kommt, entwickelt Illustration ihr gesamtes Potenzial. Kleine gezeichnete Figuren vermitteln den Inhalt auf anschauliche Weise und steigern die Aufmerksamkeitsspanne der Betrachter*innen. Zudem wird die Umgebung nur symbolhaft dargestellt und lenkt dadurch nicht ab. Informationen können auf diese Weise intensiver verarbeitet werden. Über die Individualisierung und Einzigartigkeit jeder Zeichnung gelingt den Unternehmen zusätzlich ein Branding-Effekt, der sich positiv im Traffic auf eine nachfolgende Kampagne oder die Website auswirkt.

Erklärvideo Stile

Für die Produktion eines Erklärvideos gibt es verschiedene Stile, Varianten und Techniken der Illustration. Entscheidend für eine Richtung ist vor allem das Thema des Videos und die Zielgruppe. Dazu kommen das Alter der Zuschauer*innen und der Einsatzort des Erklärvideos.

Whiteboard – Legetrick – Scribble

Erklärvideos im klassischen Whiteboard-Stil beginnen typischerweise mit einem weißen Hintergrund, auf dem sich die Story mit handgezeichneten Illustrationen aufbaut. Zusätzlich kommt häufig eine Hand in Realoptik zum Einsatz, die alle Figuren in das Bild schiebt und anordnet. Die Illustrationen sind simpel und plakativ. Der Whiteboard-Stil ist für Zuschauer*innen eine bekannte Sehgewohnheit aus der Schulzeit, da er pädagogischen Tafelbildern sehr ähnelt.

Screenshot eines Legetrick-Videos. Hände wischen Figuren und Schrift weg.

 

Flat-Design

Erklärvideos im Flat-Stil wirken durch die minimalistische Darstellung auf zweidimensionaler Ebene modern und innovativ. Lediglich farbliche Abstufungen geben den Elementen eine Tiefe. Auf zusätzliche Details wie Texturen und Schnörkel wird verzichtet. Der Flat-Stil eignet sich dadurch vor allem für komplexe Themen, ohne die Zuschauer*innen zu überfordern. 

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3D-Animation

Erklärvideos mit 3D-Animatonen bilden die Schnittstelle zu einem Realfilm. Die Produkte und Bewegungen werden realistisch dargestellt und aus verschiedenen Perspektiven gezeigt. Der Stil bleibt simpel und prägnant, um die Zuschauer*innen durch komplexe Abläufe zu führen. Durch die Nähe zur Realität sprechen 3D-Animationen in Erklärvideos viele Menschen eher an als statische Alternativen.

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Comic-Design

Erklärvideos im Comic-Stil ähneln auf den ersten Blick sehr stark dem Flat-Stil. Die Illustrationen werden meist flach gehalten und sind sehr bunt. Um die Story optisch anzureichern und die Geschichte noch lebhafter zu erzählen, kommen im Comic-Stil mehr Details zum Einsatz. Eine Hauptfigur führt die Zuschauer*innen durch das Thema. So werden wichtige Informationen auf spielerische Weise durch eine lockere Atmosphäre vermittelt.

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Quellen

nur-muth.com

simpleshow.com

thinkmedia.de

sommer-co.com

Isabelle ist Art Director im Bereich Kommunikationsdesign bei New Communication und eine begnadete Illustratorin. Außerdem hat Isa die wohl lauteste Lache der Welt und erfindet Wörter in seltsamen Dialekten. Wir finden: ein komplett ausgewogenes Verhältnis von genial und gaga!

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