Produkte werden immer seltener fotografiert und entstehen immer häufiger am Rechner. Die Technik dahinter nennt sich Computer Generated Imagery (CGI). Bekannt geworden ist sie durch Kino-Blockbuster wie Jurassic Park oder Herr der Ringe. Doch inzwischen hat sich CGI auch in der Werbung etabliert – Tendenz steigend. 70 % der Produktbilder im aktuellen IKEA-Katalog stammen aus dem Computer. In den Branchen Automotive, Pharma und Lebensmittel gehören Darstellungen künstlich erzeugter Modelle bereits zum Alltag. Jetzt dringen die computergenerierten Produktwelten auch in andere Branchen vor.

Starke Vorteile

Produktmodelle, die mit Computer Generated Imagery erstellt wurden, bieten viele Vorzüge. Vor allem dann, wenn sich Produkte noch im Stadium eines Prototyps befinden, die Verkaufsunterlagen aber schon fertiggestellt werden müssen. Im Idealfall sind die Produkte bereits verkauft, bevor die ersten Exemplare vom Band laufen. Mit CGI gelingt der Spagat – ohne dass sich der Markteintritt verzögert.

Einige Produkte sind aufgrund ihrer Größe oder Beschaffenheit schwer zu fotografieren. Die Shootings sind oft sehr aufwendig, kostspielig und teilweise nicht realisierbar. Besonders teuer wird es, wenn die Produkte in einer außergewöhnlichen Umgebung (Eislandschaft, Wüste oder Mond) präsentiert werden sollen. Mit CGI spart man sich Reisen zu exotischen Schauplätzen und profitiert von der Flexibilität eines 3D-Models. Das lässt sich vielfältig einsetzen und schnell verändern.

3D-Modelle sind wahre Kreativ-Booster. Dank ihnen lassen sich Produkte relativ schnell verändern oder mit anderen Oberflächen darstellen.

Komplexe Arbeitsschritte

Die Erstellung eines 3D-Modells ist immer noch sehr aufwendig. Die Konstruktionsdaten (CAT-Daten) liefern meist viele Polygone und Details, die für den visuellen Eindruck unerheblich sind. Um ein nutzbares CGI-Modell zu schaffen, formt man aus diesen Polygonen zunächst einen 3D-Körper. Danach werden die Oberflächen als Textur darübergelegt. In den nächsten Schritten arbeitet man die Szenerie ein und stellt die Beleuchtung ein. Auch Spiegelungen im Umfeld werden integriert.

Fortschritt in der 3. Dimension

3D-Objekte sind die Basis für Augmented- und Virtual-Reality-Anwendungen. Ihr großer Vorteil: Der Kunde kann ein 3D-Produkt von allen Seiten und aus jedem Winkel anschauen. Seine Betrachtungsmöglichkeiten beschränken sich nicht mehr auf die Perspektiven, die der Hersteller festgelegt hat. Mit 3D-Modellen lassen sich Interaktionen programmieren, die die Produkte digital erlebbar machen. Das erleichtert die Kaufentscheidung.

Computer Generated Imagery ist inzwischen so ausgereift, dass selbst Fachleute ein 3D-Modell nicht mehr von einem fotografierten Modell unterscheiden können. In den neuen Programmversionen lassen sich nahezu alle optischen Effekte nachempfinden. CGI braucht aber immer noch eine hohe Rechnerleistung und Speicherkapazität – vor allem, wenn ein 3D-Objekt fotorealistisch wirken soll und viele Effekte in sich vereint. Doch High-End-Grafikrechner, die solide CGI-Modelle erstellen können, gibt es schon ab 5.000 Euro. Speicher werden inzwischen in Terabytes gehandelt.

Mensch oder Model

Wenn Werbung Menschen zeigt, sind diese meistens echt. Das wird in den nächsten Monaten auch noch so bleiben. Doch die 3D-Scan-Technik ist so weit ausgereift, dass 3D-Models sehr bald in Datenbanken erhältlich sein werden. Dann kann man sie nach Belieben verändern und in ein anderes Licht setzen. Das feine Spiel von Mimik und Gestik in 3D nachzuempfinden, das wird die nächste große Herausforderung sein. Doch auch hier macht Hollywood bereits vor, dass es möglich ist.

Sören ist Geschäftsführer von New Communication. Der studierte Betriebswirt ist immer auf der Jagd nach neuen Herausforderungen. Wenn er die in der Gegenwart nicht findet, sucht er sie in der Zukunft – in Form von Trends, die die Marketing-Welt bewegen. Und weil Zeitreisen für Sören nicht genügen, überrascht er im Anschluss die gesamte Belegschaft mit Stunt-Training. Ehrensache, dass wir auch dort für ihn durchs Feuer gehen.

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