Craft Design
Den Bezug zur Wirklichkeit behalten. Etwas Anfassbares haben. Einen Gegenpol setzen zur immer digitaler werdenden Welt. Auch 2019 sind handwerklich gestaltete Designs aufmerksamkeitsstark und voll angesagt. Dabei geht es um die Geschichte, die erzählt wird. Um den „Wow“-Effekt: „Das ist handgemacht und nicht mit einem Computer? Das ist ja krass!“
Heimat
Je globaler die Welt wird, desto mehr rückt der Begriff „Heimat“ in den Fokus. Dies ist ein gesellschaftspolitisches Phänomen, das sich auch im Grafikdesign wiederfindet. Auf moderne Art werden traditionelle regionale Grafikelemente, Stile und Werte neu interpretiert und gelebt. Insbesondere Start-ups aus der Modebranche positionieren sich zunehmend selbstbewusst heimatliebend.
Gemusterte Flächen
Bei diesem Trend werden Flächen gefüllt. Gnadenlos. Sie werden vollgemacht, bis etwas anderes entsteht: spannendes, verspieltes Design. Mit Punkten, Linien, Kreisen, Wellen, Strichen oder ganzen Motivstrukturen. Nur die eigene Einfallskraft setzt eine Grenze. Gemusterte Flächen sind auch wieder eine Gegenbewegung. Sie brechen saubere, kühle Flächen auf, wie wir sie zum Beispiel in der Gestaltung von Apple oder anderen Technikunternehmen finden.
Gleichgeschaltetes Design
Ein erschreckendes Phänomen ist bei Mode- und Lifestylemarken zu beobachten. Hier findet eine Gleichschaltung bis zur Ununterscheidbarkeit statt. Um die vielen Vorzüge der Digitalisierung im vollen Umfang nutzen zu können, müssen Farben und Schriften stark vereinfacht werden. Der Trend geht zur serifenlosen Linearantiqua in Schwarz und Großbuchstaben. Selbst Burberry und Yves Saint Laurent verzichten auf ihre identitätsstiftenden Bildmarken und setzen auf schlichte Typografie.
CSS Grids
Das Webdesign bricht zu neuen Ufern auf. Layout im Internet war bisher immer an die technischen Rahmenbedingungen gebunden. Gerade in den letzten Jahren ist es aufgrund des responsiven „12er-Rasters“ zu einer gewissen Eintönigkeit im Webdesign gekommen. Doch es gibt Hoffnung. „CSS Grids“ heißt das Zauberwort. Mit CSS Grids lassen sich Layouts responsiv – also für alle Devices – realisieren, die individuelle, ungewöhnliche Rasteraufteilungen nutzen. Noch wird diese Technik nicht von allen Browsern unterstützt, aber wir sehen deren Einsatz als großen Trend im Webdesign der nächsten Jahre.
Design Systems
Individuelles Webdesign ist schön und gut, aber muss das Rad ständig neu erfunden werden? Dieser Frage gehen Designsysteme nach. Sie sind mehr als nur ein statischer Onlinestyleguide. Ein Designsystem beschreibt nicht nur die Designelemente und dokumentiert diese, sondern verknüpft sie direkt mit Code. Sie sind lebende, eigenständige Systeme, die stetig weiterentwickelt werden. Immer dann sinnvoll, wenn mehrere Teams unabhängig voneinander für die gleiche Marke digitale Produkte entwickeln. Alle greifen auf den gleichen Datenbestand zurück, ob für Website, Konfigurator, Intranet oder sonstige Software. So wird eine konsistente, digitale Markenführung garantiert – und für den User ein durchgängiges, störungsfreies Markenerlebnis. Unsere Prognose: 2019 werden immer mehr große Marken Designsysteme anstelle von reinen Styleguides entwickeln.
Distinct Panels
Bereits heute auf einigen progressiveren Websites zu sehen, ist der Trend Distinct Panels. Während man früher Wert darauf legte, möglichst viele Inhalte „above the fold“ – also im sichtbaren Bereich – unterzubringen, hat man heute begriffen, dass User durchaus weiterscrollen, wenn der Inhalt für sie relevant ist. Das führt dazu, dass Webseiten eher als eine Aneinanderreihung von Inhaltsabschnitten angesehen werden, die ungefähr eine Bildschirmhöhe einnehmen. Wichtig dabei: Der User muss merken, dass er weiterscrollen kann, d.h. ein Panel sollte nicht genau in die Browserhöhe eingepasst werden, sondern entweder weiterlaufen oder bereits den kommenden Inhalt zeigen.
Wie es weitergeht, erfahren Sie in Teil 2.
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