Was KI jetzt kann:

Die Entwicklung von KI begann mit grundlegenden Algorithmen und hat sich über das technische Machine Learning bis hin zum datengetriebenen Deep Learning fortgesetzt. Letzteres machte schließlich den Weg für die Realisierung von Tools frei, die mit Hilfe generativer KI als Basis arbeiten. Dies macht es heute möglich, dass KI-getriebene Apps und Programme komplexe Muster erkennen und lernen können, um Aufgaben zu erfüllen, die bisher nur dem Menschen vorbehalten waren.

KI-Anwendungen reichen dabei aber weit über die bloße Textgenerierung hinaus. Sie machen es möglich, multimediale Inhalte eigenständig zu kreieren und zu verarbeiten – von der Suche, Filterung und Sortierung von Informationen in Dokumenten bis hin zu Codierungsaufgaben, Sprachverarbeitung, sowie Bild-, Ton- und Videoproduktion.

Diese Vielseitigkeit eröffnet neue Dimensionen in der Mediennutzung und -erstellung: Sie macht KI zu einem unverzichtbaren Werkzeug in der Medienbranche und läutet eine neue Ära des Medienkonsums ein. Mit den richtigen Programmen lassen sich bereits beeindruckende Ergebnisse erzielen – vorausgesetzt User*innen sind durch bestimmte Skills dazu befähigt, der KI die richtigen Befehle für qualitativen Output zu geben.

Smarter Support für Alltag, Arbeit und Marketing

Von der Optimierung täglicher Routinen bis hin zur personalisierten Unterhaltung – textbasierte KI-Tools wie ChatGPT haben sich als viel genutzte Begleiter im digitalen Alltag etabliert. Sie fungieren als persönliche Assistenten, die den Alltag erleichtern und durch ihre Multifunktionalität neue Freiräume schaffen. So kann ChatGPT bereits Kochrezepte aufstellen, Urlaubsreisen planen, Gedichte schreiben oder Matheaufgaben lösen.

Im beruflichen Kontext erleichtern KI-Anwendungen die Arbeit durch Automatisierung und Effizienzsteigerung. Sie ermöglichen es, Multitasking auf einem neuen Niveau zu betreiben und komplexe Aufgaben schneller und präziser zu erledigen, wodurch sich kreative und strategische Freiräume für menschliche Mitarbeiter*innen eröffnen. Entsprechend lassen sich mit bestimmten KI-Apps oder -Plug-ins bereits PDFs auslesen, Daten strukturieren oder Powerpoint-Präsentationen aufbauen.

Software-Gigant Microsoft, der große Anteile an OpenAI besitzt, befindet sich gerade im weltweiten Rollout der Windows-KI Copilot. Der auf ChatGPT-basierte Assistent kann mit allen Office-Programmen arbeiten und verspricht seinen Anwender*innen dadurch gesteigerte Produktivität und Effektivität. 

Im Marketing verheißen KI-Tools zuallererst eine ganz neue Effizienz. Von der automatisierten Erstellung zielgerichteter Inhalte bis hin zur Optimierung von Kampagnen, von Sprachausgabe über Bildgenerierung und Bewegtbild bis hin zur Unterstützung analytischer Prozesse wie z. B. Markt-Recherchen oder SEO-Optimierungen, KI-Tools können einen äußerst reizvollen prozess-optimierenden Beitrag leisten.

Zentral in der Anwendung von KI-Tools bleibt aber der Input der User*innen: Der Umgang mit diesen stellt einen zentralen Future Skill dar, den Menschen in der digitalen Welt beherrschen werden müssen. Vor dem Hintergrund, dass KI-Technologien die vielen Bereiche unserer alltäglichen Welt zunehmend digitalisieren, miteinander verbinden und neue Abhängigkeiten zwischen diesen schaffen, wird die Notwendigkeit verantwortungsvoller Nutzung unverzichtbar.

Während derzeit noch eine gewisse Verunsicherung im Umgang mit KI besteht, können durch überlegte, schrittweise Integration von Tools und konstante Aufklärung für den sicheren Umgang mit diesen fortlaufend Bedenken abgebaut und Vertrauen in die Technologie geschaffen werden. Insofern ist eine anfängliche Skepsis ihr gegenüber auch in der deutschen Gesellschaft nicht unberechtigt, muss jedoch durch Auseinandersetzung zwecks verantwortungsbewusster Nutzung abgelöst werden.

Innovative Durchbrüche und unklare Rechtssituationen

KI-Technologien sind nicht mehr nur auf digitale Plattformen beschränkt; sie durchdringen zunehmend die physische Welt und treiben die Digitalisierung in allen Lebensbereichen voran. Von innovativen Lösungen in der Industrie bis hin zu personalisierten Erlebnissen im Einzelhandel – KI-Tools eröffnen neue Möglichkeiten, die Realität zu gestalten und zu erleben.

Der Einfluss von KI macht sich immer mehr in Wirtschaft und Gesellschaft bemerkbar und prägt die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle und Dienstleistungen. Und auch europäische Unternehmen drängen auf das Parkett des KI-Wettstreits. Führende Firmen, wie NVIDIA, die erst kürzlich ihre Blackwell-Supercomputer-Chips präsentierten, treiben durch die Entwicklung neuer, leistungsfähigerer Technik Innovationen voran. Und dadurch eröffnen sich neue Möglichkeiten in der Anwendung und Forschung von KI.

So bekommen die großen Player OpenAI und Google mittlerweile zunehmend auch Konkurrenzdruck aus dem Mittelstand: Unternehmen, wie das US-amerikanische Anthropic, arbeiten fortlaufend an ihrem Sprachmodell Claude, aber auch Mistral aus Frankreich und Aleph Alpha aus Deutschland gewinnen mit multimodalen KI-Lösungen ebenfalls an Einfluss, um den technologischen Fortschritt mit vorantreiben zu können. Auch bisher eher unbekannte Player wie Cognition Labs setzen mit der KI ‚,Devin‘‘, die eigenständig programmieren kann, bereits neue Maßstäbe.

Diese rasanten Entwicklungen von KI zwingen auch zu Anpassungen im rechtlichen Rahmen, um Innovationen zu fördern und gleichzeitig ethische Standards zu wahren. So hat das EU-Parlament erst kürzlich das KI-Gesetz, den AI Act, einstimmig beschlossen. In diesem werden die Anwendungen von KI in drei Risikokategorien eingeteilt. Wirtschaft und Markt reagieren dynamisch auf die Möglichkeiten, die KI bietet, was Europa und globale Akteure zu Anpassungen und Investitionen motiviert. 

Schnellen Schrittes kommt es zu neuen Durchbrüchen in der KI-Forschung, begleitet von Veränderungen und Neuerungen auf dem Markt. Diese Dynamik wird durch wachsende, rechtliche und politische Anerkennung sowie dank technologischer Durchbrüche aber erst wirklich möglich. 

Mehr Wachstum, mehr Möglichkeiten?

Die Vielfältigkeit in der Anwendung von KI-Tools spiegelt sich in einem zunehmend wettbewerbsorientierten Markt wider. Branchenübergreifend erkennen Unternehmen das Potenzial dieser Technologien und integrieren sie in ihre Betriebsabläufe. Der rasante Fortschritt und die zunehmende Vielfalt an KI-Tools haben einen Wettbewerb entfacht, der über traditionelle Branchengrenzen hinausgeht.

Unternehmen aus allen Bereichen streben danach, die leistungsfähigsten und innovativsten KI-Anwendungen zu integrieren, um sich Wettbewerbsvorteile zu sichern und die Grenzen des Möglichen neu zu definieren. Ein beispielhaftes Duell liefern sich derzeit OpenAI und Google, in dem die Erfinder von ChatGPT durch seine Anwendungsvielfalt und Adaptivität jenen Machern von Gemini derzeit immer einen Schritt voraus zu sein scheinen.

So repräsentiert OpenAIs ChatGPT aktuell die Spitze der gegenwärtigen KI-Entwicklung und symbolisiert das wachsende Potenzial künstlicher Intelligenz als universelles Werkzeug für verschiedenste Anwendungen. Die kontinuierliche Verbesserung durch zusätzliche Daten, die Integration erweiterter Funktionen und die Schaffung leistungsfähiger, neuer Modelle wie Sora zeigen den dynamischen Fortschritt in diesem Bereich. Entsprechend ist ChatGPT aktuell auch hierzulande das meistgenutzte Tool.

Die Entwicklung der KI-Technologie wird durch den Dreiklang aus finanzieller Förderung, rechtlicher Anerkennung und dem Druck durch Marktkonkurrenz realisiert. Diese Faktoren zusammen beschleunigen den Innovationszyklus und kündigen eine Ära der Marktbereinigung an, in der nur die effektivsten und innovativsten Lösungen Bestand haben werden. Diese Entwicklung wird sich in diesem Jahr weiter zuspitzen und weitere Marktumbrüche einleiten.

Fazit

Die Einführung von KI-Technologien bringt eine Vielzahl von Vorteilen mit sich, darunter erhöhte Effizienz und die Fähigkeit, komplexe Aufgaben zu bewältigen. Die Chancen, die sich durch die Anwendung von KI ergeben, sind enorm und reichen von der Optimierung interner Prozesse bis hin zur Erschließung neuer Märkte. Die Entwicklung von KI wird weiterhin innovative Lösungen hervorbringen, die uns helfen, effizienter zu arbeiten, kreativer zu gestalten und smarter zu leben. Generell kann der freie Zugang zu KI für alle Menschen, wie bei vielen Technologien bisher auch, Demokratie, Menschenrechte und Wohlstand stärken.

Aber: Mit jedem Durchbruch eröffnen sich parallel zu neuen Möglichkeiten auch neue Probleme. So können auch prozessbedingte Schwächen zutage treten, insbesondere in Bezug auf die Qualität und Sicherheit der verwendeten Daten. Die Herausforderungen, denen sich Entwickler und Anwender hier gegenübersehen, wie die Identifizierung und Behebung von Fehlern, erfordern eine kontinuierliche Überwachung und Anpassung.

Damit birgt KI auch nicht zu unterschätzende Risiken, speziell mit Bezug auf die Validität der Daten, was Fehlinformation und Deepfakes mit auf den Plan ruft. Ein umsichtiges Management dieser Aspekte ist entscheidend für den erfolgreichen Einsatz von KI-Tools. Die Zukunft sieht eine Welt vor, in der KI integraler Bestandteil unseres Alltags, unserer Arbeit und unserer kreativen Ausdrucksformen ist. Während wir weiterhin die Grenzen dieser Technologie erkunden, wird es also entscheidend sein, ethische Überlegungen und Datenschutz in den Vordergrund zu stellen.

Eine fortlaufende, individuelle Bewertung der Anwendungsmöglichkeiten von KI bleibt zwingend erforderlich. Klar ist: Nicht die bloße Nutzung, sondern der gezielte Einsatz von KI-Tools wird den Erfolg für Unternehmen in der Zukunft bestimmen.

 

Quellen:

Statista
faz.net
deinkikompass.de
spiegel.de
imf.org

Patrick ist Berater für digitale Kommunikation bei New Communication. Der gebürtige Nordhesse ist unter anderem unser Spezialist für Künstliche Intelligenz, Nachhaltigkeitsthemen und Gemeinwohl – und Memes. Letztere dienen vor allem dem agenturinternen Gemeinwohl. Und bringen uns nachhaltig noch Tage später zum Lachen.

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