In den vergangenen Jahren haben diverse Innovationsprozesse einen Hype erlebt. Und während bestimmte Methoden mittlerweile den Status einer heiligen Kuh innehaben, werden immer wieder neue Säue durchs Innovationsdorf getrieben – gleichzeitig geraten äußerst produktive, aber ältere Verfahren ins Reich der Legenden.
Vielleicht kennen Sie Design Thinking und haben möglicherweise schon mal von Google Design Sprint, TRIZ oder Six-Sigma gehört. Und so wie jedes System besondere Stärken für z. B. Konsumgüter, Services, technologische Fragestellungen oder Prozesse hat, so blind und ungeeignet sind sie jeweils gegenüber den anderen Bereichen. Allen gemeinsam ist jedoch das sehr strukturierte Vorgehen in verschiedenen, in sich abgeschlossenen Phasen.
3+ Phasen
Ein typischer Innovationsprozess besteht im Kern aus drei Phasen:
- INITIATE: dem Aufspüren von Handlungsfeldern
- IDEATE: der systematischen Ideenproduktion, und
- GENERATE: der Ausarbeitung und Konkretisierung der Ideen zu marktreifen Produkten, Services oder Prozessen.
Und wenn Sie besonders effektiv sein wollen, nutzen Sie noch zwei Bonus-Phasen:
0. PREPARE: die mentale Vorbereitung des Teams und der Organisation, sowie
4. ITERATE: vom Verfeinern, Ausfeilen oder neu anfangen.
0. PREPARE
Idealerweise bereiten Sie Team und Organisation mental auf kreatives Denken vor. Denn in den allermeisten Fällen werden Sie sich mit dem Autopiloten „Alltagsdenke“ kaum vom bisherigen Pfad wegbewegen. Was muss in den Köpfen aller Beteiligten passieren? Sorgen Sie für ein kreatives Mindset: Trennen Sie Ideenfindung strikt von der Ideenbewertung. Motivieren Sie zu Neugier und zum Denken in Möglichkeiten statt in Hinderungsgründen. Schaffen Sie förderliche Voraussetzungen, wie eine offene Fehlerkultur und nutzen Sie innovative Arbeitsformate – z. B. Sprints, Routinen, Stand-ups – in geschützter Atmosphäre.
1.INITIATE
Sie haben schon eine Idee, in welche Richtung sie innovieren wollen? Bestens. Andernfalls – aber auch dann – lohnt sich ein 360°-Blick innerhalb und außerhalb Ihres Unternehmenskontexts und der bisherigen Geschäftstätigkeit nach innovativen Handlungsfeldern. Untersuchen Sie systematisch Gegenstandsbereiche (Produkt, Geschäftsmodell, Services, Kompetenzen, Technologien, … ), mögliche Veränderungsumfänge, Trends, Treiber und Auslöser, Strategien und Visionen.
Hier geht es noch nicht um konkrete Lösungen. Identifizieren Sie vielversprechende Ansätze und ob, bzw. wie sie damit weiterarbeiten wollen. Dabei helfen Ihnen u. a. Touchpoint-Analysen, Trendstormings, Jobs-to-be-done, 5-Why, Szenariotechnik, …
2. IDEATE
In der Ideation-Phase geht es allein um Ideen: Sammeln, Finden, Generieren. Die Basis dafür haben Sie idealerweise in der vorangegangenen Initialisierungs-Phase gelegt: Sie haben innovative Handlungsfelder identifiziert, vielversprechende Gegenstandsbereiche entdeckt und dabei eine Reihe neuer Ansätze herausgearbeitet. Auf diese eher analytische Phase folgt jetzt die kreative Phase, in der Sie die ausgewählten Ansätze nach innovativen, kreativen, disruptiven, radikalen, überraschenden, begeisternden, nachdenklich stimmenden ... Ausprägungen und konkreten Merkmalen hin gründlich abklopfen. Dabei helfen Ihnen: das kreative Mindset aus der PREPARE-Phase und Kreativtechniken und -methoden wie SCAMPER, Cross-Innovation, Dinge-anders…, Brain-Swarming, Body-Storming oder die Morphologische Matrix.
Erst ganz am Ende werden alle Ideen bewertet und nur die besten kommen in die nächste Phase.
3. GENERATE
Auch eine gute Idee ist noch kein fertiges Produkt. Arbeiten Sie sich von einem vielversprechenden Innovations- und Kreativansatz zur Marktreife vor. Betrachten Sie Ihre Ideen zunächst aus möglichst vielen Perspektiven. Denn ein Produkt könnte auch eine Dienstleistung oder ein Geschäftsmodell werden und umgekehrt. Denken Sie in Möglichkeiten, Ihre Ideen umzusetzen. Suchen Sie nach ungewöhnlichen Chancen – nicht nach Hinderungsgründen. Mit Innovationssteckbriefen, PitchDecks, ersten Pretendotypen, Stakeholder-Management, Businessplänen und Innovation-Roadmaps füllen Sie Ihre Ideen zunehmend mit Leben und schieben sie in Richtung Marktreife.
∞. ITERATE
Nach der Innovation ist vor der Innovation. Warten Sie nicht auf den nächsten Zufallstreffer, sondern verstetigen Sie besonders produktive Methoden und Formate für Routine-Innovationen. Geben Sie sich nicht mit dürftigen Ansätzen, mittelmäßigen Ideen oder halb garen Ergebnissen zufrieden. Sind Sie am Ende eines Initiate-Ideate-Generate-Zyklus noch nicht vom Resultat überzeugt, tauchen Sie mit dem ganzen Ansatz oder alternativen Aspekten davon noch einmal an entsprechender Stelle in den Prozess ein.
Und nun?
Wollen Sie wissen, wie Sie Ihr Team in kreativen Flow bringen? Wo das vielversprechendste Handlungsfeld zu finden ist? Welche Kreativtechniken die besten Ideen hervorbringen und was sie mit 400 ungeschliffenen Ansätzen anstellen sollen? Gute Nachrichten: Buchen Sie Impulsmeetings, einen Kreativworkshop oder die Konzeption und Begleitung eines ganzen Innovationsprozesses – vielleicht sogar direkt bei uns. Wenn Sie aber erst einmal auf eigene Faust loslegen wollen, starten Sie mit der Lektüre meines neuen Buchs: „Innovation plug & play“. Die vorgestellten Tools sind praxiserprobt, effizient und kommen ohne gruppendynamisches Selbsterfahrungs-Bling-Bling aus. Aber das Beste ist: Die Denkwerkzeuge sind ohne großen Aufwand sofort einsetzbar und jedes Tool funktioniert auch separat für sich – eben Plug & Play.
Quelle:
„Innovation plug & play“ 99½ effiziente Tools für Kreativität, neue Produkte und Services
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